Norbert REN


Premium (World), an der Weinstraße

Was manche nicht hören wollen

Ergänzungsbild bitte unbedingt öffnen




Das Thema Waldsterben ist zwar momentan vollkommen raus aus den Medien, aber an der Tatsache selbst hat sich nichts geändert.
Ökosystemare Prozesse werden durch Luftschadstoffe dramatisch verändert.
Wir Fotografen sind ständig auf der Suche nach dem schönen Motiv, manche auch nach einer heilen Welt.
Das verstellt bei vielen den Blick auf die Realität .
Eine Wanderung im Gebiet des Brockens im Harz zeigt uns sehr eindringlich, wie dicht gut und böse doch beieinander liegen.
Die von Dichtern (Goethe, Heine) oft beschworene liebliche Romantik ist zweifelsfrei vorhanden, aber auch die Kahlflächen, und noch eindringlicher, ganze Wälder bestehend aus abgestorbenen Fichten.
Passend dazu zeige ich heute zwei widersprüchliche Bilder, und werde mich auch noch Dienstag diesem Thema widmen.

Comments 31

  • Norbert REN 16/11/2010 17:51

    @ Michael.
    Ich danke für den engagierten Beitrag und das verlinkte Foto.
    Leider hast Du es ja aus der Diskussion genommen, so muss ich auf meinem eigenen Account antworten.
    Ja, es ist interessant, bei der Romantik, in die sich viele geflüchtet haben, (in schlechten Zeiten nicht unüblich)
    verstehen die Fotografen scheinbar keinen Spaß, das war 2007 nicht anders.
    Ich habe noch nie so hart gearbeitet in der fc, wie bei diesem Beitrag.
    Da kamen außerplanmäßig und nicht öffentlich auch noch zahlreiche Briefe.
    "Atomkraft nein Danke"
    das scheint Gott sei Dank in den Köpfen angekommen zu sein, aber Themen wie Luftverschmutzung, Erderwärmung Klimakatastrophe, das will man noch nicht wahr haben,.Wo kämen wir denn da hin,wenn wir auf einer Brockenwanderung mal rechts und links schauen würden.
    Norbert
  • Michael Jo. 16/11/2010 15:37

    als ich 1972 das erstemal im Erzgebirge war,
    in Kammlage, etwa 2 km von der tschechischen Grenze, da bot sich mir ein Bild des Grauens ...
    (so wie ein paar jahre später dann auch in den nach
    Nordwesten gelegenen Hochlagen im Harz ..).
    Weiter östlich im Erzgebirge begann man mit weitflächiger Abholzung.
    Uns Touristen wurde erklärt, man bereite die
    Trasse für eine Gaspipeline vor ...
    bei uns im Westen war damals das Waldsterben
    DAS Thema - so wie heute die globalen Klimaschäden
    (und das Klima überhaupt).
    Und was passiert nach dem verheerenden Sturm
    Kyrill (Januar 2008): es wird schon wieder aufgeforstet
    mit - ja, womit wohl ? - Fichten.
    Kleinere Flächen hier u. dort sollen wohl sich selbst
    überlassen werden (als Alibi ? - viel zu klein leider,
    und vernetzt schon garnicht !).
    Aufforstung mit Laubgehölzen - und die gemischt ?
    Fehlanzeige !
    Die Holzbauern, diverse Waldbarone (adlige GG-Besitzer) und auch die kommunale Waldwirtschaft setzt erneut auf den schnellen Ertrag.
    Ein paar Kleinbetriebe in Westalen (Sauerland) wollen
    aufgeben und sollen sogar schon an chinesische Investoren verkauft haben ....
    (man stelle sich das vor: die Chinesen betreiben Waldwirtschaft in Deutschland ...; wie die wohl aussieht ... ???) .
    Und unsere Deppen mit dem ökologischen Gewissen
    (Anspruch, verstehen die wohl darunter ..) möchten
    den Treibstoffanteil aus nachwachsenden Rohstoffen
    forcieren ...;
    das heisst: bei uns Treibstoff contra Lebensmittel
    (nicht nur bei uns !), Treibstoff contra Natur ...;
    weiter steigende Ausbeutung und Abholzung der Regenwälder ....;
    als ob damit das Klima gerettet wird, wenn die grüne Lunge am Amazonas noch extremer vernichtet wird ....
    Vogel-Strauss-Politik ist das !
    man kann garnicht soooviel Kotzen, wie ....;

    aber vor ca. 4 Jahren erfuhr ich von einer Initiative,
    die von wirklich engagierten Umweltschützern ins leben
    gerufen wurde:
    da gehen junge Leute für 1 Jahr ins Ausland
    (nach Äthiopien z.B.), um mit einheimischen Jugendlichen - und nach forstwissenschaftlichen
    Empfehlungen - dort die Hanglagen wieder aufzuforsten.
    Mein Respekt dafür; auch wenn es bisher nur wenige sind !!!
    L. Gr. Michael

    die Schattenseite der Romantik
    die Schattenseite der Romantik
    Michael Jo.
  • Norbert REN 22/09/2010 12:38

    @Rainer
    Sicherlich stimmen Deine Angaben, aber sie sind die Wirkung und nicht die Ursache.
    Als Ursache bleiben nur Schadstoffimmission (auch CO²) und Erderwärmung übrig.
    Es ist eben leider nicht so, dass vorwiegend Nadelhölzer betroffen sind.
    Der Waldschadensbericht 2009 ist erschreckend.
    Jedoch niemand nimmt ihn zur Kenntnis, weil das Thema aus den Medien ist.

    .Nach dem Waldzustandsbericht 2009 sind ungefähr 2/3 aller Bäume in Deutschland krank, d.h, weisen Kronenverlichtungen auf. Ein Drittel der Bäume ist mittel oder stark geschädigt. Buchen und Eichen sind sogar zu 80% geschädigt

    LG. Norbert
  • Rainer Beneke 21/09/2010 17:59

    Du hast völlig recht. Hinzu kommt, dass es oft, auch aus wirtschaftlichen Gründen, viele Monokulturen (Nadelholz - schneller Wuchs, wenig Wurzelung) gibt. Hier werden dann, gefördert durch die Klimaveränderung, durch die kräftigen Stürme große Waldbereiche niedergemacht mit nicht zu unterschätzenden Auswirkungen auf das Ökosystem Wald.
    In den Staatswäldern findet hier ein Umdenken statt, im Privatwald wird darum geworben.
    Übrigens, ein schön fotografiertes Bild.
    VG Rainer
  • mzartprint73 13/09/2010 18:19

    Danke Norbert für Deinen knallharten Erkennerblick!
    Liebe Grüße, Martina
  • Hella H. 31/08/2010 19:51

    Oha, das ist ja echt heftig. Und kümmert keine Sau. Das Waldsterben ist als Mediensensation ausgeschlachtet. Gibt ja sowieso jede Woche eine neue Katastrophe.
  • Christine Matouschek 30/08/2010 16:06

    Ja Norbert, das ist schon sehr
    bezeichnend,
    und es geht noch weiter.
    Gruß Matou
  • Marianne Th 30/08/2010 14:16

    Das Pendant zum sprudelnden Bach hast du gut gewählt. Sterbende Bäume sind deprimierend, von Romantik in der Tat keine Spur. Das Schild dazu ist ja tröstlich.....wenn uns ein Baum auf den Kopf fällt, waren wir vorbereitet, so ein Glück aber auch.
    LG marianne th
  • Walter Brants 30/08/2010 12:12

    Bei uns sieht man zwar einzelne abgestorbene Fichten; der Großteil sieht, nach meinem (laienhaften) Empfinden, aber ganz gut aus.
    Das Schild der Natiomalparkverwaltung muss wohl sein, weil es die Entscheidung, weiterzugehen oder umzukehren, dem einzelnen Wanderer überläßt.
    Andernfalls wären die zuständigen Forstbeamten für einen evntuellen Unfall verantwortlich.
    Möglicherweise enthält das Schild aber auch für den. der lesen kann, einen Hinweis auf den katastrophalen Zustand dieses Waldstückes und somit an der Umweltpolitik der Regierenden.
    Aber wir wissen ja auch, wo die Bremser sitzen, die nach dem Prinzip, "nach uns die Sintflut" denken und handeln bzw. nicht handeln. VG von Walter
  • Ferdi W. Weise 30/08/2010 11:20

    Hallo Norbert,
    Du hast wieder ein "heißes Eisen" angefasst - und das zu Recht. Die Diskussion hier zeigt, wie unterschiedlich die Meinungen sind.
    Für meinen Teil sage ich, dass der Mensch der größte Feind der Natur ist. Ansonsten weiß sie sich immer selbst zu helfen!
    lg. -Ferdi-
  • cheeky-bee 30/08/2010 11:20

    das ist die traurige Wirklichkeit....den Schrei von Mutter Erde überhören wir ...denen der Werbung folgen wir...
    LG Gaby
  • Marina Luise 30/08/2010 9:46

    Eine gut dokumentierte Reportage! Und ja - 'modern' ist das Thema nicht mehr - die Vernichtungs'moden' wechseln sehr schnell...
    Macht mehr als nachdenklich - macht traurig und hilflos und wütend!
  • Norbert REN 30/08/2010 9:38

    @Wolfgang
    Ich danke für Deinen engagiert, fundierten Beitrag.
    Ja, es ist wohl so.
    Selbst mehr im Südharz unterwegs, (Höhenlage so um 300-400 m ) , war mir durch die mangelnde Medienpräsenz das Problem Waldsterben aus dem Blickwinkel gerutscht.
    Erst als ich kürzlich eine Wanderung im Bereich des Brockens in höhere Lagen kam, bemerkte ich schmerzlich, dass das Thema aktuell ist, wie eh und je.
    Neben abgeholzten Flächen, ( Sturmschäden, Schwefelsäure geschädigten Beständen aus den 80 er Jahren)
    gibt es ganze Areale mit frisch" verstorbenem Wald".
    Die beiden Blechtafeln sind keine 20 Gehminuten voneinander entfernt.


    Nachdem ich wieder zu Hause war, hat mir das Gesehene keine Ruhe gelassen, und ich habe mal nachgeforscht.
    Dein Eindruck, dass das Thema für andere Regionen und für Mischkulturen der Vergangenheit angehört, ist aber leider nicht zutreffend.
    Ich verweise auf den aktuellen Waldschadensbericht:

    Aktuelle Situation

    Nach dem Waldzustandsbericht 2009 sind ungefähr 2/3 aller Bäume in Deutschland krank, d.h, weisen Kronenverlichtungen auf. Ein Drittel der Bäume ist mittel oder stark geschädigt. Buchen und Eichen sind sogar zu 80% geschädigt [4].
    LG. Norbert


  • Wolfgang Rupprecht 30/08/2010 8:50

    Zweifellos ist es so wie du sagst: Der Wald ist weiterhin krank, aber in den (Massen-)Medien ist er nicht präsent. Die Ursachen für den Zustand unserer Wälder sind sicher vielschichtig, stets aber menschgemacht. Dazu zähle ich auch die durch die Klimaerwärmung spürbar häufigeren und stärkeren Stürme, die den Wäldern erheblich zusetzen.

    Allerdings stelle ich in den letzten Jahren auch ein Umdenken fest. In unserem Forstamtsbezirk (eines der größten in NRW) werden definitiv keine Monokulturen irgendeiner Art angelegt, die immer nachteilig sind. Vielmehr wird wo immer möglich eine Waldentwicklung über gesunde Mutterbäume betrieben. Das kommt den natürlichen Verhältnissen nahe und ermöglicht widerstandsfähige Mischwälder.

    Schäden durch Luftschadstoffe sehe ich bei unseren Wäldern keine mehr - "nur" Sturmschäden. Bei Inselgebirgen wie Harz, Erzgebirge oder Schwarzwald kann das anders ssein. Diese sind den oberen Luftschichten und den darin enthaltenen Schadstoffen wesentlich stärker ausgesetzt.

    VG
    Wolfgang
  • Kalmia 30/08/2010 7:39

    Die Medien bestimmen über unsere Ängste...
    LG, Karin