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Die Wirklichkeit zerfasert sich zu einer Vielheit vor meinen Augen. Es ist ein nasser Tag gewesen, gestern, und der Wind nimmt die Feuchtigkeit vom Boden in sich auf und trägt sie weg, weit weg, irgendwohin, wo vielleicht das Meer ist. Diese Vorstellung passt irgendwie zum Tag, so wie ich zum Wind, nur dass ich hier bleibe, wo ich immer war. Ich mag es, die vielen losen Fäden in meinen Händen zu einem Strang zu vereinen, um ihn danach irgendwann wieder zu einzelnen Fäden aufzulösen und wiederum zu einem Strang zu vereinen. Ich bin dankbar für diese letztlich sinnlose Aufgabe, denn es ist die einzige, die ich habe. Ich bin nackt auf die Welt gekommen in einem weißen Raum ohne Fenster oder Tür, und alles, was ich habe, sind die losen Fäden in meiner Hand. Möge das Spiel beginnen!

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