• E. W. R. 17/12/2017 19:42

    Ziemlich unwahrscheinlich ist auch, dass man, wenn man den Zug aus Münster nach Weimar um 16.34 Uhr kriegen will, bereits um 14.20 Uhr zur Bushaltestelle geht, weil man bei Schneefall nicht weiß, wann ein Bus kommt. Extrem wahrscheinlich ist aber, dass er tatsächlich nicht kommt, und man 80 Minuten in der Kälte herumsteht. Ziemlich unwahrscheinlich ist, dass der Zug um 16.34 Uhr nicht fährt, aber genau das passiert. Extrem unwahrscheinlich ist, dass man den Anschlusszug mittels einer Regionalbahn, die um 16.40 Uhr fährt, noch erreicht, aber genau das passiert, weil der Anschlusszug auch etwas Verspätung hat. Extrem unwahrscheinlich ist, dass jetzt noch viel schiefgehen kann, aber genau das passiert. In Erfurt kommt dem Zug nämlich der Zugführer abhanden, weil der ausgewechselt werden muss und mit einem verspäteten Zug kommt. Ziemlich unwahrscheinlch ist, dass man doch noch fahrplanmäßig ankommt, aber das gelingt, weil der Regionalexpress, den man in Weimar kriegen wollte, in Erfurt losfährt und noch erreicht werden kann. Soweit zu intergalaktischen Reisen im Alltag ...
  • † dannpet 18/12/2017 1:38

    Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass das Leben allerhand Überraschungen (seien sie nun günstig oder ungünstig für uns) parat hält.

    Mit der DB durch Deutschland (Rostock - Hamburg - Karlsruhe - Baden Baden): Würde mir jemand glauben, wenn ich ihm sagte, ich verpasste den Anschlußzug und kam dennoch, trotz zum Zeitpunkt der Ankunft an meinem Zielort erneut bestehender Verspätung, pünktlich (Minute in Minute) an meinem Zielort an?
    Ja es ist wahr: Wie das geht? Die DB machte es durch einen ungeplanten Sonderhalt möglich :)
    Ich könnte andere Geschichten erzählen, die sich nicht so günstig für mich fügten.
    Intergalakische Reisen durch den Alltag; ich liebe sie dennoch oder gerade auch deswegen, weil sie nämlich die Wahrscheinlichkeit der Unwahrscheinlichkeit bedeuten.

    Für Unwahrscheinlichkeiten gibt es keine wissenschaftlichen Grundlagen, dennoch existieren sie ;))
  • TunnelBlick Tina 18/12/2017 5:17

    Oh ja, in der Form habe ich miterleben können oder müssen bei der DB, wegen Bombenalarm. Dadurch entstanden viele Möglichkeiten wie ich mein Ziel A erreichen konnte. Dieses Glück kam daher zustande, dass mir ein Helfer von der DB vom Zug aus bestellt wurde. ( Weil ich im Zug fragte, wie ich am besten, schnellsten meinen nächsten nächsten Zug erreichen konnte. Die Schaffnerin wusste, dass ich halbblind war und meinen Blindenstock war nicht zu übersehen. ) So kam dazu, dass mir radikal einen Helfer von der DB bestellt wurde. Kaum kam ich an, brachte er mich zum überfüllten Zug. Leider fand ich überhaupt keinen Platz und musste im Gang irgendwo eingequetscht stehen bleiben. Doch dann stiegen plötzlich alle aus und ich war total verstört. Ich fragte, was los wäre, aber kein Mensch war bereit mir zu sagen. Erst als ich draussen war, stand mein DB Helfer -wie durch ein Wunder- vor der Türe und erklärte mir, warum alle aussteigen mussten. Wegen Bombenalarm. So wurde ich auf einem anderen Gleis gebracht und musste 1 Stunde auf den nächsten Zug warten. Doch nach 45 Min. kam er wieder und sagte, mein nächster Zug kommt nicht und ich müsste noch eine Stunde warten. Also 2 Stunden. Aber er hatte eine Idee, wie ich mit Plan C schneller zum Ziel käme. Ok, da müsste ich mit der U-Bahn zum nächsten Bahnhof fahren und dann in den nächsten Zug einsteigen, um mein Ziel A zu reichen. Ich als halbblinde wäre total gravierend gewesen völlig alleine zu reisen in diesem Chaos. Bevor wir los wollten und er mich zur U-Bahn bringen wollte, wegen Plan C, kam plötzlich ein Anruf, dass der Zug, wo Bombenalarm war, doch noch -nach einer Stunde- fuhr, nämlich ausser PLAN. Juhu, ich wurde zum gleichen Zug zurückgebracht und diesmal war der Zug so leer und wunderbar ruhig. Das alles geschah wie durch ein Wunder, dass dieser doch ausser Plan fuhr. Doch während der Zugfahrt gab eine Ansage, wo ich nicht Verstehen konnte, da ich zusätzlich Hörgeschädigt bin. Irgendwann kam die Schaffnerin und erklärte, dass dieser Zug nur bis zum meinen Zielbahnhof fuhr und nicht mehr weiter, wie laut Plan war. Ich war so platt, dass doch alles gut ausgegangen ist. Was für ein Chaos, dieser Sonderfall. Und wenn lese, höre, wie Fahrgäste bei Katastrophen nicht weiterfahren konnten, mussten einige übernachten, bis alles weiterging..... Ne, das wäre nix für mich.