Alphachannel

Vor etwa 8 Jahren wollte ein Freund eine alte Pentax ME Super mit einer 50mm 1:2 Festbrennweite in den Mülleimer verfrachten, waß ich zu verhindern wußte indem ich sie mir angeeignet habe. Einige Schwarzweiß und Farbfilme, ein Stativ, einen Drahtauslöser und einen Polfilter habe ich mir am Tag nach der Aneignung gleich dazu besorgt. Und los gings. Raus in die Nacht und Langzeitbelichtungen ohne Ende. Ich wußte zwar nicht, waß ich da tat, aber ich habs gemacht und es hat sich verdammt gut angefühlt.

Seitdem ich so zur Photographie gekommen bin, lässt sie mich nicht mehr los.

Photographie ist für mich etwas meditatives und wunderschönes, in daß ich abtauchen kann. Ob ich nun alleine losziehe und mich nachts auf die Jagd nach Straßenkreuzung mache, oder ob ich Menschen photographiere...
Zu photographieren hat für mich bis jetzt seinen Reiz nicht verloren, weil es immer anders ist, aber man von Mal zu Mal lernt mit anfangs unberechenbaren Situationen besser zurecht zu kommen.
Das Spiel zwischen Objekt, Aussage, Licht und Farben mit einem Maximum an Kontrolle in einem Photo zu vereinen macht den Reiz für mich aus. Ich versuche immer bewußter Kontrolle über alle Faktoren, die mir in einer Szene auffallen auszuüben, was meist nicht einfach ist und oft fallen einem im Nachhinein Faktoren an einer Photographie auf, die sich durch einen anderen Blickwinkel zum Objekt und den äußeren Umständen noch besser hätten umsetzen lassen können.

Ein "guter" Photograph zu werden ist ein jahre langer Prozess, ein langer Weg, den es einzuschlagen lohnt, denn es verändert die eigene Sicht der Umgebung.

Tilmann