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Zum Schwarzweißen Freitag - Bergfried und Wohnanbau der Burg Pyrmont

Zum Schwarzweißen Freitag - Bergfried und Wohnanbau der Burg Pyrmont

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Matteo70


Premium (World), Münster

Zum Schwarzweißen Freitag - Bergfried und Wohnanbau der Burg Pyrmont

Im September 2011 verbrachten wir einen Kurzurlaub an der Mosel. Wir hatten zuvor mit der Familie meiner Partnerin Verwandte in der Eifel besucht und am Manderscheider Burgenfest teilgehabt. Danach standen noch ein paar erholsame und warme, sonnige Tage in Bruttig-Fankel an. Wir hatten eine Unterkunft mit schönem Balkon-Blick auf Mosel und Calmont gefunden, der wein schmeckte und den konnten wir direkt von der Wirts und Winzerfamilie nach Hause mitnehmen.
Einige Ausflüge waren natürlich selbstverständlich eingeplant. Eine Radtour nach Klotten und zurück samt kleiner Moselfährenüberfahrt zum Beispiel, der Besuch von Cochem mit Reichsburg, Senfmühle und Innenstadt natürlich auch. Eine Wanderung führte mich in die Weinberge und Wälder oberhalb des Ortes Bruttig-Fankel. Einen Tag konnten wir ein kleines Weinfest geniessen im unweiten Ort Valwig, mit dem Rad von Bruttig.Fankel aus die Uferpromenade abends mit einem Tröpfchen "Traubensaft PLUS" im Blut war gut machbar.
Höhepunkt sollte die Besichtigung der Burg Eltz werden..Wir fanden sie auch, zuerst per PKW war der Weg dorthin nicht so einfach zu finden, aber auch der Weg zu Fuß dorthin schien etwas verworren. Die Enttäuschung war beim Anblick durch das Geäst des Waldes groß. Die von dieser Warte aus auf einem Berginselchen liegende nie zerstörte Burg war komplett eingerüstet...Was tun?? Ich erinnerte mich daran, dass ich auf dem Weg durch diese Gegend auch schonmal die Burg Pyrmont, unweit von hier besichtigt hatte.
Also dorthin: Der Weg lohnte sich. Wir konnten bei schönstem Wetter eine tolle Besichtigung teils auch der Innenräume ohne Führung machen.
Auf relativ engem Raum gibt es auf dem Areal der Burg sehr viel zu sehen, einen kleinen verwunschenen Garten zum Beispiel. Spannend ist das Besteigen der Treppen hinauf zum Wohngebäude, eng und auch etwas abenteuerlich. Der Blick jedenfalls auch von der Treppe aus in den kleinen Burghof ist interessant und wimmelt von historischen Details, die liebevoll arrangiert worden sind. Hier befinde ich mich gerade mit meiner Partnerin in jenem Burghof, vor meinem Aufstieg in die Räume des Wohnkomplexes. Die Perspektive lässt diese Enge wohl erahnen. Weil so schön historisch und effektiv im Kontrast zu den Wattebauschwolken am Himmel, natürlich in sw zum Thementag.


Die Burg Pyrmont liegt oberhalb des Eltzbachwasserfalles inj der Nähe von Münstermaifeld auf einem Felssporn. Im typischen Stil der Stauferzeit wurde sie Ende des 12. Jhdt. erbaut. Die Burg erlebte einige Turbulenzen als es einen Erbstreit unter den drei Söhnen des Erblassers Kuno VI. von Pyrmont gab. Durch Einheiraten fielen schließlich Teile des Gebäudes an die mächtige Eltz-Familie, aber auch sie verwalteten die Burg in Uneinigkeit. Nach Hin und Her fiel die Burg auch wie viele andere unter die französische Herrschaft. Die inzwischen gar zum repräsentativen Schlossbau umgebaute Burg Pyrmont wurde schließlich auf Abbruch von den Franzosen versteigert. Reste der Burg verkümmerten und verfielen. Erst im frühen 20.Jhdt, wurde Teile der Burg restauriert und wieder bewohnbar gemacht. Da es aber an Geld mangelte, kam erst 1963 wieder Schwung in den Wiederaufbau. 1990 wurde sie dann für Besucher geöffnet und dient heute gar auls Location für feiern und Hochzeiten, sie gehört zur Ortsgemeinde Roes (Landkreis Cochem-Zell).
Eine Besonderheit ist der Bergfried der Burg, der fast 25 Meter hoch ist. Er ist bautypisch vom Stil eines Donjon, und war der erste seiner Art in dser Gegend des Mittelrheines. Einen schönen Blick hat man von den Mauern auf die kleine alte Wassermühle am Wasserfall, diese Stelle ist bei einer Besichtigung unbedingt ratsam, aber leicht zu verfehlen...

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