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Was ist los in Deutschland?

Was ist los in Deutschland?

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Roland Hartig


Premium (World), Ribnitz-Damgarten

Was ist los in Deutschland?

Impfgegner in Rostock
Reportage Fotos 2021

Kommentar: Was ist los in Deutschland?

In der Anti-Corona-Bewegung braut sich was zusammen, das auch gar nichts mehr mit „Frieden, Freiheit und Demokratie“ zu tun hat. Die teilnehmenden Menschen befinden sich längst im Netz von Rechtsextremisten, Reichsbürgern und Verschwörungstheoretikern. Dazu tummeln sich still vor sich hin Meditierende aus der Esoterik-Szene, die die Corona-Maßnahmen aus Glaubensgründen strikt ablehnen. Von Abgrenzung der einzelnen Gruppen bei den Demos ist nichts zu merken.

Der Fackelmarsch vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin und die Morddrohung gegen den sächsischen Ministerpräsidenten ist nur die Spitze des Eisbergs einer menschenverachtenden Entwicklung. Auch diese traurige Nachricht zählt dazu: Ein Kassierer in einer Tankstelle in Rheinland-Pfalz wurde von einem Mann erschossen, nachdem er ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen hat. Ungeheuerlich!

Was ist los in Deutschland? Dr. Hans-Joachim Maaz sprach bereits Anfang 2021 aus psychotherapeutischer Sicht von einer „kollektiven Wahnstörung“. Seine Quintessenz: „Der Verlust des Realitätsbezugs und der eigenen Selbständigkeit im Denken, Fühlen und Bewerten ist das Ergebnis.“ Dass sich Impfgegner mit den verfolgten Juden in der NS-Diktatur vergleichen, ist entsetzlich und realitätsfern. Selbst das für einen Einkauf erworbene Armbändchen, dass die Kontrollen erleichtern soll, wird mit dem Dritten Reich gleichgesetzt. An dieser Stelle muss ich an meinen letzten Diskobesuch denken, der war noch zu anderen Zeiten, da wurde ich noch richtig „abgestempelt“ - ohne zu klagen.

Dass sich aktuell weltweit mehr als 260 Millionen Menschen nachweislich mit dem Corona-Virus infiziert haben und mehr als fünf Millionen Infizierte gestorben sind, scheint die Anti-Corona-Bewegung zu ignorieren oder als Märchen abzutun.

Nur mal so am Rande: Für Corona-Patienten auf den Intensivstationen kommen die Krankenkassen auf. Sprecher der AOK Plus und der Barmer verweisen aktuell darauf, dass die Krankenkassen im Durchschnitt etwa 32.000 bis 33.000 Euro für die Behandlung eines invasiv beatmeten Corona-Patienten auf einer ITS bezahlen. Bei Patienten, die nicht beatmet werden müssen, liegen die Kosten bei 8.000 Euro pro Fall.

Und das alles gibt das Solidarsystem der Krankenkassen bestimmt nicht zum Spass aus!

Roland Hartig, Rostock, 13.12.2021

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