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Überlingen – Münster St. Nikolaus

Überlingen – Münster St. Nikolaus

Stefan W. Wirtz


Premium (Basic), Gottmadingen

Überlingen – Münster St. Nikolaus

Das spätgotische Münster St. Nikolaus ist das bestimmende Bauwerk der Innenstadt von Überlingen.
„Im Jahre des Herrn 1353, am 13ten Tage des Monats Mai um 8 Uhr ist gelegen worden der erste Stein zu diesem Chore, welcher zu Ehren des heil. Nikolaus errichtet ward durch Meister Eberhard Raben, Steinmetzen aus Franken“, so steht es auf der steinernen Urkunde am Osanaturm.
So beginnt die Baugeschichte des Münsters. Ebenso wird das von der Vorgängerkirche bestehende Langhaus erweitert und der Nordturm begonnen. 1408 erfolgt die Weihe.
Aber schon 1424 beginnt Baumeister Hans Dietmar mit dem Bau eines neuen Langhauses, da das alte den Ansprüchen der Stadt nicht mehr genügt. Erst als dreischiffige Halle begonnen, wird sie nach Planänderungen als fünfschiffige Staffelhalle ausgeführt. 1470 beruft der Stadtrat Vinzenz Ensinger, er fügt zwischen den Strebepfeilern die Seitenkapellen ein.
1512 wird der Beschluß gefasst, die Staffelhalle zur Basilika nach Ulmer Vorbild auszubauen. Christian Wohlgemut aus Überlingen wird damit beauftragt. 1562/63 ist der Umbau vollendet, nachdem Jakob Rosheim die Gewölbe geschlossen hat.
Als besonderes Ausstattungsmerkmal gilt der Hochaltar, ein Schnitzaltar, ein Gemeinschaftswerk von vier Meistern aus der Werkstatt Zürn unter der Leitung von Jörg Zürn. 1613 bestellt, wird er schon 1616 geweiht. Er gilt als ein Meisterwerk der Spätrenaissance. 23 lebensgroße und über 50 kleine Figuren stellen die Anbetung der Hirten dar.
Das Chorgestühl von 1430 stammt aus einer Werkstatt aus Ulm. Es ist aus Eichenholz gefertigt
Das Chorgitter von 1754 trennt den Altarraum vom Langhaus. Es ersetzt den Lettner aus dem Mittelalter.
Am ersten Pfeiler rechts ist die Statue des Kirchenpatrons, der Hl. Nikolaus, aufgestellt. Sie stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert.
Im Mittelschiff sind die überlebensgroßen Holzfiguren der zwölf Apostel und des Salvator Mundi (Erlöser der Welt), entstanden um 1552. Ein Jahr zuvor wird die Kanzel aufgestellt. Ursprünglich farbig gefasst, ist sie größtenteils erneuert. Der Meister ist unbekannt.
Jacob Carl Stauder malt 1722 das Fresko auf den Chorbogen. Das Thema ist das Jüngste Gericht.

Panorama aus zwei Einzelaufnahmen (von unten nach oben)

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