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Johannes von Nepomuk

Johannes von Nepomuk

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homwico


Premium (Complete), Coburg

Johannes von Nepomuk

Die Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk aus demJahre 1683 von J.M.Brokoff. Es ist die älteste Figur auf der Brücke.

Der hl. Johannes Nepomuk war die erste Statue auf der Karlsbrücke. Sie wurde im Jahre 1683 aufgestellt. Diese Plastik war das Werk einer länderübergreifenden Kooperation: Der Tonentwurf stammte von dem Wiener Bildhauer Matthias Rauchmüller (1645-86), während das Modell Johann Brockoff erstellte. Zu guter letzt besorgte noch der Nürnberger Wolfgang Hieronymus Heroldt den Guss. Ungewöhnlich ist auch das Erscheinungsbild der 2,50 Meter hohen und 20 Zentner schweren Plastik. Sie ist nämlich die einzigste Bronzefigur auf der Brücke und verzichtet auch im Ausdruck auf jegliche Exaltiertheit, die so manche andere Figur der Brücke auszeichnet.
Wohl um keine andere Figur der Brücke windet sich ein so großer Kranz von Geschichten und Legenden wie um den Generalvikar Johannes von Nepomuk. Dabei war das Leben der historischen Figur wenig spektakulär. Nepomuk war das, was man heute als Karrieristen bezeichnet. Aus kleinen Verhältnissen kommend, arbeitete er sich im Verlauf weniger Jahre zu einem einflussreichen und reichen Prälaten hoch. In einem kirchenrechtlichen Streit zwischen Wenzel IV und dem Erzbischof von Prag im Jahre 1393 schlug er sich auf die Seite des Erzbischofs und wurde dafür von dem erbosten König mit dem Tode bestraft. Schon bald wurde er von der Legende zum Beichtvater der Königin stilisiert, der dem neugierigen König nicht sein Beichtgeheimnis anvertrauen wollte und deshalb in der Moldau ertränkt wurde. Während er in den Fluten herab sank, bildeten sich an der Oberfläche fünf kreisförmig angeordnete Sterne, die man über dem Haupt der Brückenfigur nachgebildet hat und die früher oft das Opfer von Souvenirjägern wurden. Unter den Dieben befanden sich auch viele Studenten, da dieser Talismann als Glücksbringer in Prüfungen galt.
In einer über acht Tage andauernden Zeremonie wurde Johannes Nepomuk im Jahre 1729 heilig gesprochen. Das war nicht zuletzt auch ein politischer Akt, der von den Jesuiten initiiert wurde, da man auf Seiten der Gegereformation eine Leitfigur suchte, die es an Beliebtheit und Bekanntheit mit dem beim Volk hochverehrten Jan Hus aufnehmen konnte.
Unterhalb der Figur kann man eine Bronzetafel sehen, die den Moment des Brückensturzes wiedergibt. Viele Menschen reiben ihren Daumen am leuchtenden Gesicht des Heiligen, weil sie dadurch erhoffen, ein Abbild auf ihrem Daumen wiederzufinden. Denn auf diese Weise hat man einen Wunsch frei, der unbedingt in Erfüllung geht.
Quelle Figurenbeschreibung: https://www.kafka-prag.de/prag/die-schoensten-sehenswuerdigkeiten/die-karlsbruecke/die-statuen-der-prager-karlsbruecke.html

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