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Hope of Deliverance

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Zerwonke

Premium (World), Berlin

Hope of Deliverance

When It Will Be Right, I Don't Know.
What It Will Be Like, I Don't Know.
We Live In Hope Of Deliverance
From The Darkness that Surrounds Us.
(Paul McCartney)

Komische Stimmung in dieser Stadt. In die übliche leicht schnoddrige Weltsicht ganz dicht an der Grenze zur Arroganz mischt sich Trotz und sowas wie ein rauhes Miteinander. Viele sagen, "wir lassen uns doch nicht die Weihnachtsstimmung verderben". Manche versuchen wieder ihr eigenes politisches Süppchen zu kochen, manche reden von Werten, die man erhalten muss, ohne genau zu benennen, welche sie meinen. Und sind dies überhaupt auch die meinen? Ich bin ein bisschen von der Rolle. Der Breitscheidplatz war ein zentraler Platz meiner Jugend. Die Kinos, die Buchhandlung, das Linientreu und City Musik. Mir nimmt man die Vergangenheit, andern die Gegenwart und den Toten die Zukunft.
Und dazu auch nicht wenig Scham. Nur weil dies in der Stadt passiert, in der ich wohne, was ist mit den Anschlägen in anderen Städten - und nicht nur in Europa. Was ist mit den von Boko Haram entführten und mißbrauchten Mädchen? Mit dem Gräuel von Aleppo? Ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer?

Entschuldigung... ich brauch wohl mal eine Auszeit...

Comments 11

Michael Jo. 05/01/2017 16:39
jawoll,
. BER-lin is' überall .. !
die Toten des Londoner U-Bahn-Anschlags,
die in Madrid ebenso .... ,
Die Charly Hebdos, die Toten von Paris 2016
Nizza, Istanbul, die Opfer der ' Boko Haram ' nicht zu vergessen
(danke Stephan, auch an diese Mädchen zu erinnern !!)
die Jesiden im Irak, die letzten Christen im Nahen Osten,
die Touristen und Partygäste überall im muslimischen Gürtel
von Malaysia bis Nairobi ... ;
Baschar al Assads Bombenopfer im eigenen Land,
Russlands gemeuchelte Journalisten,
die von Todesschwadronen gekillten Bürgerrechtler
und Kleinbauern in Südamerika,
die Campesions in Peru, deren Lebensgrundlage tagtäglich
von den internationalen Minen-Konzernen zerstört
- und die von deren bezahlten Schergen misshandelt, getötet, vertrieben werden .. -;
dito Landgrabbing der kriminellsten und gewalttätigsten Art auch in anderen
südamerikanischen Ländern (auf dass wir preiswertes Mastfutter
importieren .. und die Monsantos und andere Agroinvestoren fette Gewinne
verbuchen),
die vielen in Mexiko (und lange zuvor schon in Chile)
spurlos verschwundenen ' und exekutierten Andersdenkenden ' ....

Da wurde bei uns jahrelang der Sumpf der Neonazi-Szene
ignoriert, während das Trio (nur diese Leute .. ??) des ' NSU '
ihr Mordwesen trieben,
während man bei den Opfern dieser Mordbande irgendwelche
potentiellen ' Ehren'geschichten vermutete ...

wie formulierte es einst der Berliner Maler Max Liebermann
als er den Fackelzug anlässlich Hitlers Machtergreifung
von seinem Balkon am Brandenburger Tor erlebte (sinngemäss):
> ich kann garnicht soviel Fressen, wie ich Kotzen möchte <

Was hat sich seit Adenauers Be-eR-De-Justizapparat
und der Aussenpolitik der Bonner Republik tatsächlich
massgeblich zum Besseren gewandelt ??

Wir glauben, mit sechs Milliarden Eu's ein Stillhalteabkommen
zwecks Flüchtlingszurückhaltung mit einem Sultan der undemokratischten
Sorte erkaufen zu können .... ;

Scheiss auf die Moral, solange der Fressnapf für uns stets reich gefüllt ist .. ;-(((

da kann ich's unbedingt nachvollziehen,
wenn der Wunsch nach einer Auszeit keimt:
einmal all diesen Unrat und Sumpf ausblenden,
die Synapsen wieder neu sortieren an frischer Luft
oder / und in der Beschaulichkeit einer einsamen Hütte ...

wünsche gute Generierung
(bei gesunder Akku-Pflege ..) !!
LG., Michael
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fotoGrafica 27/12/2016 9:45
herrlich 'abgeschossen'
gruss wolfgang
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Stephan Rückert SR 23/12/2016 16:19
Lieber mein Lieber,
Berlin ist überall - ebenso wie Paris oder London oder ...Heilbronn. Du wohnst in der größten Stadt und damit steigen natürlich die Chancen, dass deine Stadt getroffen wird. Doch Dieser Einschlag trifft uns alle gleich tief und das besonders, weil wir in unserer offenen und rechtsstaatlichen Gesellschaft diesem Treiben fast machtlos gegenüberstehen. Bleibt uns der Glaube an .... was auch immer. Den sollten wir uns nicht nehmen lassen.
Liebe Grüße
Stephan
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Michael Farnschläder 23/12/2016 14:47
druckvoll
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Charly Charity 23/12/2016 11:32
Scham .... ja!
Das ist das rechte Wort, sie hält uns gefangen!
Eine außergewöhnliche Arbeit und ein mehr
als von Betroffenheit verfasster Text ... danke dafür.
lg dagmar
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Karin Gutzmann 22/12/2016 22:31
es ist ein menschlicher schutzmechanismus, wenn wir nicht alles an uns ran lassen.
wenn es aber vor der eigenen haustür passiert, dann durchschlägt es unser schutzschild.
aber auch eine eventuell vorhandene oberflächlichkeit. das könnte eine chance sein ...
liebe grüße und eine besinnliche weihnachtszeit
karin
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Macrone 22/12/2016 21:07
Deine Vergangenheit mag Dir nun in einem anderen Licht erscheinen. Vielleicht liegt jetzt ein Schatten darüber, aber nehmen kann sie Dir niemand. Deine Verwirrung und Erschütterung kann ich gut verstehen. Für Scham und Entschuldigung sehe ich keinen Grund. Wenn Du eine Auszeit brauchst, dann nimm sie Dir. Sie möge Dir gut tun. Liebe Grüße, Annette
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jopArt 22/12/2016 16:27
deine worte sind sehr tiefsinnig, aber treffen die momentane stimmung ziemlich genau-
bei all dem terror und all der gewalt mag man fast nicht mehr an ein frohes fest und besinnliche feiertage glauben!
weihnachten verkommt mehr und mehr zu einem event, weihnachtsmärkte locken nicht mehr mit festlicher-, sondern eher mit ballermannstimmung,
die welt um uns herum versinkt im chaos, manchmal näher, manchmal weiter entfernt,
wir gehen zur tagesordnung über und alles scheint gut!
ist es nicht und entschuldigen brauchst du dich auch nicht, ich kann dich nur zu gut verstehen!
auch wenn es im moment nicht leicht erscheint,
ich wünsche dir und deinen lieben ein frohes und besinnliches weihnachtsfest!

lg hans
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Haui 22/12/2016 15:29
Deine Worte berühren - und regen zum denken an, wie vieles in diesen Tagen den letzten Wochen und Monaten.
Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen,tue dies, wonach dir ist Zerwonke!

In diesem Sinn alles Liebe
Gruss Marcus
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ShivaK 22/12/2016 9:49
"man" gibt es nicht.
Du entscheidest. Immer bist Du es. Auszeiten aus dem Draußen sind große Chancen für das Innen.
Dein Foto hat für mich eine hohe Symbolkraft: das, was auf der Erde steht, verbindet sich mit dem Himmlischen, ich gehe einen Schritt weiter, mit dem Göttlichen. Es scheint für meinen Blick, als wüsstest Du das.
Ich wünsche Dir eine gute und bewusste Zeit. Martina.
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Maria Kaldewey 22/12/2016 1:03
Zerwonke, du brauchst keine Auszeit. Du brauchst Freunde, die du sicher auch hast.
Einer ist hier :-). Kann verstehen, dass das vor Ort noch beklemmender ist.
Und es ist auch menschlich, dass einen das stärker berührt, als das, was weiter weg ist.
Das heißt ja nicht, dass man das andere nicht wahrnimmt. Aber vor der Haustür ...
Dein Satz "Mir nimmt man die Vergangenheit, andern die Gegenwart und den Toten die Zukunft." spricht sehr aus deiner Seele. Und ich finde es stark, dass du diese sehr persönlichen Betrachtungen und Gedanken mit uns teilst. Danke für dein Vertrauen.

Liebe Grüße, Maria.
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