Back to list
Die Bahn - sprengt jeden Rahmen...

Die Bahn - sprengt jeden Rahmen...

8,700 4

Frederic Ch.Reuter


Free Account, Geilnau

Die Bahn - sprengt jeden Rahmen...

==== // ==================================
Bildtext:
==== // ==================================
Böse Zungen behaupten ja, dass die Bahn 'jeden Rahmen' sprenge. Dies darf verstanden werden wie man will - unpünktliche Zeiten, oder auch durchaus motivierte Mitarbeiter (ja - er ist KEINE LEGENDE: _ICH_ habe _ihn_ getroffen)!

==== // ==================================
Zur Bildidee:
==== // ==================================
NEIN - sie ist NICHT VON MIR! Ich sah sie vor einiger Zeit in irgendeiner Bildersammlung - vielleicht sogar hier. Doch 'wiedergefunden' (als erhoffte 'Quellenangabe') habe ich sie _leider_ nicht mehr.
Doch als ich sie seinerzeit sah -und sie war durchaus gelungen und gut gemacht- kam mir der Gedanke, dass man es _mich_ reizen würde sowas mal selber zu machen (allein der 'Ebenen-Technik' wegen), es dabei dann ein wenig zu 'perfektionieren' und solche Besonderheiten, wie 'Studio-Licht' auf der extrahierten Nase und eine Übernahme des Schattenwurfes unter den ausgestellten Bereich zu 'mogeln'.

==== // ==================================
Zur Umsetzung (falls es jemand nachbauen will):
==== // ==================================
Zunächst wurde das Bild geschossen!
Aufnahme des wartenden ICE 'Offenburg' vom vordersten Bahnsteigspunkt des Gleiß 4 am Wiesbadener Hauptbahnhof. Verwendet wurde eine CANON EOS 400D, mit dem CANON Objektiv 'EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 USM ' bei ISO 100, Blendenzahl F/9, 18mm Brennweite und 1/250 Sek. Belichtungszeit.

Zuhause angekommen, in den Rechner damit und ein erster Längsschnitt im PhotoShop entlang der vertikalen Linie der 'Schnauzenabdeckung' gezogen, der mir das Bild in 2 Hälften teilte. Dann die rechte Hälfte auf eine erste Ebene und die linke auf eine weitere Ebene kopiert (jeweils von der Hintergrundebene aus mittels STRG- + J). So lag nun das Original auf jener Hintergrundebene zu unterst. Dann folge eine Ebene des rechten Bereiches der ja später das Bildareal werden soll und die dritte Ebene mit dem linken Teil des Zugkopfes.

Im nächsten Schritt wurde im linken bereich (also auf der 'noch' mittleren Ebene) über die Extrahieren-Funktion erst ein mal der Zug freigestellt. Dabei habe ich darauf geachtet, dass saubere Kanten und der untere Schweller erhalten bleiben. Eine etwas zitterige Hand und die Mängel einer Funkmaus am Notebook, machten es dann noch nötig die so erhaltene Auswahl um 3 Punkte zu verkleinern und per Ausschneiden der Außenbereiche für ebenmäßigere, glattere Kanten zu sorgen.

Jetzt legte ich mir _direkt_über_die_ 'Hintergrundebene' eine neue, leere Ebene, welche ich vollflächig mit dem FC-Hintergund-Farbcode #222222 auffüllte (diesen entnahm ich deren Webseitenquellcode). So erhielt ich schon eine recht gute Vorstellung des ungefähren Endergebnisses.

In einem nächsten Schritt wechselte ich wieder zur Ebene des Zuges und stellte dort über die Fülloptionen dieser Ebene den Schlagschatten so ein, dass er in den Schatten der rechten Bildebene nahtlos überlief. Dazu nahm ich als Hilfe den vorhandenen Schattenwurf unterhalb des Windschwellers der sich auf den Gleisen fortsetzte.

So erhielt ich einen sauberen Schatten hinter dem extrahierten Teil, der sich aber hier noch auch am rechten Bildrand dieser Ebene auswirkte und Teile des restlichen Zuges überlagerte. Die Lösung war simpel - ab in den Maskierungsmodus und dort auf der Hintergrundebene mittels Buntstift die störenden Teile des Schattenwurfes 'übermalt'. Aus dem Maskierungsmodus zurück, erhalte ich so einen markierten Bereich, den ich mir nur noch mit 'STRG- + J' von der Bildvorlage auf eine neue Ebene kopiere und oberhalb der Schattenwurfebene verschieben muss. Voila - 'Schatten, wo er sein soll'!

Im nächsten Schritt dann nur noch den weißen Rahmen auf einer leeren Eben an oberster Stelle gezogen und mit den Radierer jene Stellen entfernt, die der eigentliche Zug 'durchbrechen' soll. Als kleine _Feinheit_ ziehen wir dann diesen Rahmen noch _unter_ die Schatten-werfende-Ebene und (fast) fertig!

Der kleine 'Kunstgriff" besteht nun darin, dass man dieses Bild dann erst ein mal als 1000 Pixel breites JPG exportiert und nochmal neu ansetzt (was aber auch anders gegangen wäre).

Das so erhaltene Bild öffne ich abermals in PS als neue Datei und wechsle wieder in den Maskierungsmodus (mit der Q-Taste). Dort nehme ich ein Pinsel (oder auch Buntstift-Werkzeug) und male mir NUR DEN ZUG aus. Zurück aus dem Maskierungsmode erhalte ich so eine ziemlich leichte und genaue Markierung des gesagtem Zuges.

Diesen ziehe ich mir wieder mit STRG- + J als Kopie auf eine neue Ebene, welche ich dann gleich (wegen _dieser_ Bildvorlage) mit dem Filter 'stark scharfzeichnen' mal überzeichnen lasse. Je nach Vorlagenbild kann aber auch mit anderen Scharfzeichnern, oder sogar Weichzeichnern gearbeitet werden. Das so erhaltene Ergebnis lässt den Zug als Ganzes erst mal etwas 'abstrus' wirken, doch soll ja auch erst eine Zwischenstufe sein...

Im nächsten Schritt wechsle ich dann mit dieser Ebene deren Eigenschaft auf 'Multiplizieren' und erhalte so diese Studio-typischen 'klaren Linien'.

Jetzt noch schnell eine sparsame Lichtreflexion über den Renderfilter 'Blendeffekte' auf die Zugnase, bei weitest vorstehenden Punkt, der am nächsten zum Betrachter steht und davon 'leicht oberhalb', 'leicht seitlich' in Richtung einer vermeintlichen Sonnen- oder Studiolichtsquelle. Unter den im PS-Filter angebotenen Einstellungen erzielte ich _hierbei_ das glaubhafteste Ergebnis mit 80% Helligkeit und der 105mm Objektivart.

Noch immer wirkt der Zug (als ganzes) aber zu unglaubhaft und deshalb nun ein letztes Mal in den Maskierungsmodus - Taste Q (dabei sollte 'ausgewählte Bereiche' eingestellt sein - ansonsten später erst noch die Markierung umkehren). Dann nahm ich das 'Verlaufswerkzeug' (zweite Werkzeugauswahl unter dem Fülleimer) und stellte den 'linearen Verlauf' von Schwarz (links) nach Weiß (rechts) ein. Das Werkzeug wurde dann vom vorderen roten Streifen des Zuges bis zum Ende des ersten Abteiles, auf gleicher Höhe des Streifens, gezogen. So wurde das gesamte Bild in einem Farbverlauf der nach hinten ausbleicht, überzogen und deckte die Zugnase voll ab, weichte den mittleren Teil nach 0% blendend auf und ließ den hinteren Bereich vollends offen.

Aus dem Maskierungsmodus zurück erhielt ich also jenen Verlauf als Maske und musste diese nur noch umkehren (damit der vordere Zugteil 'offen' war und nach hinten blendend, der hintere Teil voll bedeckt wurde. Dann auf der überlagernden Zug-Ebene die Entfernen-Taste drücken und...

WOW - _mir_ gefällt es ganz gut, oder?!

Nun nur noch unter 300k und quetschen und gut hoch damit....

==== // ==================================
Epilog:
==== // ==================================
Bevor sich die (wenn auch zum Glück geringe Anzahl von) Besserwissern und ewigen Nörglern über 'dies und das' echauffieren, hier schnell zu den bekanntesten Sprüchen und Äußerungen:

=> Dass man Einiges hätte anders, leichter, oder besser machen können ist mir klar. Denn 'tausend Wege führen nach Rom' und ich kenne sie nicht alle - dies ist EINER!!!

=> Klar - das heißt hier FOTOcommunity und nicht PHOTOSHOP-Community. Dennoch habe ich mir mal gedacht, dass es vielleicht auch andere interessieren könnte und würde mir auch wünschen öfter mal ein wenig mehr über Machart, Hintergründe und HowTo's von Bilder lesen zu können.

=> Yepp, man hätte manches besser und vielleicht sogar 'leichter verständlich' erklären können. Aber wenn ich alles für den absoluten Laien ausgelegt hätte, wäre es vermutlich weit mehr ausgeufert und ich habe mir erlaubt mal zu unterstellen, dass 80% der hiesigen Leser PS (oder andere, ähnliche Programme) so gut kennen sollten, dass zumindest die ungefähre Umsetzung nachvollziehbar sein sollte - ob es gelungen ist, weiß ich nicht - hoffe es aber und kann nur auf die Gnade der Kritiker hoffen!

=> Ich sagte doch: NEIN - es ist NICHT MEINE IDEE den Zug so aus dem Rahmen zu fahren! Aber ich fand sie einfach 'klasse', seinerzeit auch sehr gut umgesetzt und dachte mir, dass es bei einem 'Nachbau' vielleicht weitaus interessanter sein könnte ein 'so wurde es gemacht' zu lesen, als lediglich eine weitere Interpretation des Effektes - OK?!

In diesem Sinne, wünsche ich allen Lesern, Besuchern und Kreativen weiterhin VIEL SPASS an der Sache und 'stets ein tolles Motiv vor der Linse'!

Ihr/euer...
Frederic Ch.Reuter

ps.:
Weitere EBVs von mir hier: und hier

Spieglein, Spieglein an der Stang'...
Spieglein, Spieglein an der Stang'...
Frederic Ch.Reuter
und hier
Kaffee Latte - Tröpfchen für Tröpfchen!
Kaffee Latte - Tröpfchen für Tröpfchen!
Frederic Ch.Reuter


==== // =====================================================
ACHTUNG und BEDENKE:
-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-
Eine Anmerkung (und sei sie noch so kurz) ist DER GRÖSSTE LOHN
den man für sein in der FC eingestelltes Bild bekommen kann!
(...und nicht nur 'hier' oder bei 'mir' - aber ich 'sehe' und 'handhabe' es so!
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
- WEN ES INTERESSIEREN SOLLTE -
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hier mein vorangeganges Bild, wobei auch dort gilt:
Absolut _JEDE_ Anmerkung wird von mir nicht nur wahrgenommen,
ausführlich analysiert und ALLES daran gesetzt aus ihrer Mühe und
Meinung auch ein _Bestmögliches_ für das Bild (und mich) ziehen zu dürfen!

Russisch-Orthodoxe Kirche zu Wiesbaden
Russisch-Orthodoxe Kirche zu Wiesbaden
Frederic Ch.Reuter

==== // ===========================================================================================

Comments 4

  • Thomas Knapp 23/09/2007 15:44

    Ich mag ja so Bilder, in denen ein Motiv aus dem Rahmen fällt, fährt oder sich sonstwie "herausbewegt"!
    Und bei Deinem ICE wirkt das besonders gut.
    Möchte gar nicht wissen, was das alles für Geschöpfe waren, die an der Schnauze ihr Leben ließen - vor allem der große Fleck rechts unten... ;-)
  • Richard Lotz 14/09/2007 16:54

    Ich habe mir alle Anmerkungen rein gezogen und komme zu dem Schluss, dass Frederic ein Dank für seine detaillierte Beschreibung zusteht und dass das Bild eine sehr gelungene Arbeit ist. Ich werde mich heute Abend hinsetzen und versuchen ähnliches nach den Ausführungen von Frederic zu gestalten. Nochmals Danke.

    Gruß
    Richard
  • Frederic Ch.Reuter 01/09/2007 16:14

    Antwort@Simon Glimm:

    Hallo Herr Glimm,

    es ist schön (und tut natürlich auch 'gut') zu lesen, dass es Ihnen gefällt - dafür zunächst mal _vielen_Dank_!!!

    Was 'die Kritiker' betrifft, so habe ich nichts gegen _konstruktive_ Kritik - GANZ IM GEGENTEIL: 'Kritiker' sind schlichtweg der Grund (für 'mich') hier überhaupt zu veröffentlichen und deren _KONSTRUKTIVE_ Meinungen lesen zu wollen. Aber die Betonung liegt halt auf 'Konstruktivität' und da hat man schon schnell mal das Gefühl das der ein, oder andere Kommentierende sich erst einmal in Wikipedia anlesen sollte was das Wort aussagt, bevor er seine Aussagen abschickt

    DORT STEHT ZU LESEN: Das Adjektiv 'konstruktiv' steht für _aufbauend_ und _unterstützend_, wird aber auch im Sinne von _produktiv_ oder von ordnend und förderlich verwendet als Gegensatz zu destruktiv.

    Ich kann in Sätzen wie 'toll gemacht' zwar nicht viel konstruktives (im Sinne eines rein sachlichen Lernens) entdecken, doch sie bauen wenigstens auf, machen Mut und sind noch Ansporn!

    Anders hingegen sind dann so plakative Sprüche wie: 'mit DER Ausrüstung hätte ICH mehr rausgeholt', 'eine gewisse Qualität sollte DOCH vorhanden sein' oder 'schon sehr lustig, was man sich HIER hier so alles anschauen muss'. Da kann ich dann stunden- und tagelang drüber reflektieren und noch immer NICHTS anderes als beleidigndes, runter putzendes und gar Ehr abschneidendes drinnen entdecken.

    ABER mein schärfster Kritiker (dessen erster Kommentar mich sogar richtig 'angegangen' hat), war auch mein bester Lehrer! ER kloppte nicht nur das Negative in die Tasten, sondern erklärte auch wie man das (_mit_meinen_Mitteln_) hätte schicker machen können, worauf ich vergass zu achten und was es galt zu berücksichtigen. Ca. 30 Fotomails, 2 Telefonaten und etlichen Emails später zwar noch immer eine harte Kritik unter meinem (damaligen) Bild, aber auch ein Quantensprung in Sachen 'Verstehen' und 'besser werden'!

    Also: KRITIK ist sogar HERZLICH WILLKOMMEN! Doch bitte auch ein _konstruktiver_ Hinweis, wie man das besser machen könnte und nicht nur das Gejammer und Geschimpfe von offensichtlich Weltschmerz-gebeutelten Jammerlappen.

    Um aber auch DAS ganz KLAR zu stellen: Solche Anmerkungen sind eher die Ausnahme und in aller Regel spätestens dann wieder auch wieder (oftmals) gelöscht, wenn man den Protagonisten (höflich und 'persönlich') darauf aufmerksam macht, dass SEIN Name ja darunter steht ;-)

    Doch wie auch immer:
    =================
    ...und wenn es NUR EINEN gibt, der diese Arbeit hier mal als Grundlage nehmen möchte um selber zu basteln und sich experimentell an seine Bilder dran zu wagen, DANN hat es sich gelohnt - ganz sicher!

    ...und wenn es NUR EINEN gibt, der diese Ausarbeitung zum Anlass nimmt selber mal ein wenig mehr zum Hintergrund _seines_ eingestellten Bildes zu schreiben, DANN hat es sich gelohnt - ganz sicher!


    In diesem Sinne: weiterhin VIEL SPASS an der Sache und 'stets ein tolles Motiv vor der Linse'!

    Dein/ihr/euer...
    Frederic Ch.Reuter

    ps.:
    Die Freistellung finde ich selber übrigens nicht ganz so dolle! Denn man hätte es schon etwas sauberer hinbekommen können - insbesondere im linken Bereich der 'Nasenabdeckung' und unterhalb des Seitenschwellers unter der Schnauze. Doch für eine Arbeit am schlechter zu handhabenden Notebook ist es doch noch 'recht achtsam' - denke ich mal.
  • Sigrid W 01/09/2007 15:03

    Finde es super. LG Sigrid