Simone Verina Köhler

Flüchtig

Dein Herz ist wie die Wolken am Himmel vor der Nacht,
noch ist es nicht ganz dunkel, weil irgendwo wer lacht.
Das Licht bricht sich im Prisma einer verwirrten Welt,
du bist der strenge Wächter, der ihre Splitter zählt.

Du zählst mit deinen Händen, du schaust mir ins Gesicht,
willst wissen wie es aussieht, wenn endlich was zerbricht.
So leicht ist es gegangen, so schnell wie niemals da,
Schnee fällt auf das Gestern und macht die Lügen wahr.

Mein Herz ist wie die Vögel am Himmel in der Nacht,
ich kann sie fliegen hören, die Augen zugemacht.
Am Morgen, wenn sie fort sind, wird eine Stille sein,
sie wird auf Gräsern liegen und unter jedem Stein.


Das perfekte Foto werde ich nie machen. Was nicht heißt, dass ich es bei anderen nicht bewundere. Meine Fotos entstehen meist unterwegs, auf der Straße, im Vorbeigehen - Stadtstreunerei macht Spaß. Dabei bleibt mein Blick gern an allem hängen, was besser sein könnte: an Menschen sowieso, an beschmierten Wänden, bröckelnden Fassaden, skurrilen Szenerien. Aber wenn das alles „besser“ wäre, wäre es dann gut? Ich würde mich freuen, wenn meine Fotos diese Frage nicht mit einem eindeutigen JA beantworten.

Ja, Natur auch. Ich bin gern dort, meist an wenig spektakulären Orten. Umgestürzte, verrottende Bäume, windschiefe Hütten, Weite – solche Seelenlandschaften muss man nicht alle Tage durchqueren, aber ab und zu suche ich sie ganz bewusst auf und nehme das eine oder andere Bild von dort mit. Und manchmal gelingt mir dann auch ein Foto.

Ich grüße alle, die das pure, bunte Leben lieben, die Vielfalt des Möglichen, und die sich trauen, ein bisschen davon wahr werden zu lassen.