Morgendliche Idylle ... am Misthaufen

Morgendliche Idylle ... am Misthaufen

Ländliche Idylle soweit das Auge reicht.
So stellte ich mir die Landschaft vor wenn unsere Großeltern/Eltern von Pommern und Ostpreußen gesprochen haben. Landwirtschaft und Alleen mit Kopfsteinpflaster bis zum Horizon, eingebettet in seichte Hügelleandschaft.
Eine landwirtschaftlich geprägte Region mit äußerst wechselhafter Geschichte, Provinz Preußen, Westpreußen, Polen, Preußen(Provinz Posen), Polen. Gehörte es doch zu diesen Ländereien, welche, offensichtlich aufgrund der fruchtbaren Ackerböden, mehrfach den ´Besitzer´ wechselte. Zu diesen Zeiten vor Einhundert – Zweihundert Jahren galt die Landwirtschaft als die Lebensgrundlage und Basis des Wohlstandes und war somit begehrtes Streitobjekt. Aufgrund dieser wechselvollen Geschichte lebten Deutsche (in der Minderheit) und Polen gemeinsam in diesem Landstrich zwischen Bromberg (Regierungsbezirk) im Nordosten und Posen im Südwesten - bis zum Zweiten Weltkrieg.

Für die Abfuhr der landwirtschaftlichen Güter wurden umfangreiche Schmalspurstrecken gebaut. Eine der wenigen und auch nur als Reststück heute erhaltenen Strecken gehört jene im Kreisgebiet Znin. Es muß früher ein wahres Schmalspurparadies gewesen sein. Nach dem erstarken des Lastwagenverkehrs schwand die Bedeutung der Bahnen rasch und es verblieben zum Ende nur noch wenige Güterleistungen und etwas Personenverkehr.

Sobald der Boden nach dem Frost wieder aufgetaut ist, wird im Frühjahr Stück für Stück dieser Misthaufen unter die Erde gebracht. Es ist erstaunlich wieviel Wärme darin steckt. Nicht nur der im Bild nicht mehr sichtbare frische Mist dampft vor sich hin, auch der bereits länger abgelegte dampft noch etwas

Angeregt durch das Foto vom Jan-Henrik Sellin habe ich dieses nun hervor gekramt. Aufgenommen zu einer früheren Stunde als der Jan, mit Raureif überzogen kurz nach Sonnenaufgang.

So gesehen im Februar 2015 auf der Zniner Kreisbahn bei Wenecja, und organisiert vom Plandampfteam.