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Mittwochsfoto; Nachschuß als Hauptschuß

Mittwochsfoto; Nachschuß als Hauptschuß

6,905 13

Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Mittwochsfoto; Nachschuß als Hauptschuß

Ob nun aus diesem Mittwochsfoto eine Serie oder gar eine Tradition werden wird,
das kann ich noch nicht sagen.
Da aber die Plätze Freitags und Montags für solche Bilder bereits besetzt sind,
nicht zuletzt durch meine Mitwirkung ;-)
nehme ich nun für meine Bilder den Mittwoch.

Wie man sieht, ist die Wiedergabe sehr körnig,
und das liegt weder am Scanner noch an der Kamera,
sondern daran, daß hier schlicht gewaltig überbelichtet wurde und der Film entsprechend körnig ausfiel.

Zumindest dieser Nachschuß ist noch halbwegs brauchbar:

44 585(Bw Crailsheim) und 215 002(Bw Ulm) wuchten einen schweren Durchgangsgüterzug aus dem Bahnhof Heilbronn
und gehen sogleich damit in die Steigung der Strecke nach Crailsheim.
Für diese Züge der Relation Mannheim Rbf - München Ost bzw. Nürnberg Rbf,
die in Heilbronn Kopf machten, war ab Heilbronn meist Vorspann vorgesehen,
während ab Mannheim Rbf durchweg eine 50 als Zuglok durchs Neckartal genügte.
Aber ab hier gehts zur Sache, mehrere Gebirgsschwellen müssen bis Crailsheim, Ansbach oder Nürnberg überwunden werden.

Bereits 1970 hatte sich hier die Diesellok in Gestalt von Ulmer 215 in einige dieser Vorspanndienste geschlichen;
in früheren Jahren fand man hier die Baureihe 23, 44 oder 50 als Vorspannlok.
So ist dieser Nachschuß fast ein Abgesang auf den Dampfbetrieb auf dieser Strecke
(ganz so schnell ging´s dann aber doch nicht).

Ein Abgesang auf den Güterverkehr für den beschriebenen Laufweg ist es aber leider doch!

So festgehalten am 27.9.1970.

Das eigentlich völlig unbrauchbare Bild des eigentlichen "Hauptschusses" füge ich hier lediglich der Vollständigkeit halber an:

Mittwochsfoto - Nachschuß als Hauptschuß
Mittwochsfoto - Nachschuß als Hauptschuß
Thomas Reitzel



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Comments 13

  • Hans-Dieter Illing 23/04/2017 13:36

    Das ist die Bahn wie ich sie aus meiner Kindheit kenne. Robust und Leistungsfähig. Insofern passt m.E. auch die grobkörnige Darstellung. ;-)
  • Patrick Rehn 20/01/2017 9:30

    Eine tolle Aufnahme aus einer längst versunkenen Eisenbahn-Epoche.

    Der Nachschuss ist sehr sehenswert, ergänzt um einen hervorragenden Text, der einem beim Betrachten der Aufnahme die notwendigen Informationen liefert. Für mich persönlich das Salz in der Suppe, denn ein "nacktes" Foto ohne Informationen zum Wo, Wann, Wie und Warum finde ich nur halb so interessant...

    MfG
  • BR 45 19/01/2017 17:12

    Ich liebe solche Fotos aus längst vergangener Zeit - Toll !!
    Man sieht, das der Jumbo kräftig mitmacht und keinen Lenz schiebt
    Grüße Andy
  • Bernd Freimann 18/01/2017 22:02

    Schönes Dokument einer vergangenen Zeit.
    Gruß aus Berlin
    Bernd Freimann
  • Dieter Jüngling 18/01/2017 21:32

    Das ist nicht nur fototechnisch eine feine Aufnahme.
    Sehr gut, die Diskussion dazu.
    Gruß D. J.
  • Mit Volldampf voraus 18/01/2017 19:52

    Sauberer Nachschuss - 1a mit den Kuppelstangen sind genau in der Mitte.

    VG Oskar
  • Thomas Reitzel 18/01/2017 19:00

    Danke für die Erläuterungen, Stephan!
    Genau wie Du es beschreibst habe ich es dann später auch gemacht, als ich schließlich selbst die Filme entwickelt habe. Entwickler(Rodinal) stark verdünnt und lange entwickelt, das half wirklich, aber ebenso natürlich eine korrekte Belichtung. Einen Belichtungsmesser hatte ich zu diesem Zeitpunkt - glaube ich - nicht, aber der wurde dann bald angeschafft, denn die Praktica Nova I war nicht mit einem solchen ausgestattet, und zu mehr hatte es damals leider nicht gereicht.
    Immerhin überließ mir mein Vater ein gutes Meyer 1,9 / 57 mm, was schon ein gewaltiger Fortschritt zu dem zuvor wohl oder übel benutzten, eigentlich völlig untauglichen Meritar 2,8 / 50 mm war... heute völlig indiskutabel!
  • Joachim Schmid BW 18/01/2017 18:57

    Der Nachschuss sieht interessanter aus!
    Gruß Joachim
  • Stephan Schenk ( `Der Leitermann` ) 18/01/2017 18:45

    ....ja, genau so war es. In den Büschen, am Ende der Weichenstraße haben wir oftmals gehockt um ausfahrende Züge mit den Ausfahrsignalen aufnehmen zu können. Häufig wurde da auch ein Nachschuß gefertigt sofern es ´lohnte´.
    Dein Nachschuß gefällt mir jedenfalls - und besser vom Motiv her als der Hauptschuß.
    ´Gewaltig überbelichtet´ würde ich jedoch nicht sagen - es ist genau das Gegenteil (so meintest Du es sicher auch). Silberbromid, die lichtempfindliche Schicht reagiert mit Licht, der Silberanteil wird bei Lichteinwirkung dunkel, die unbelichteten Silberanteile werden beim entwickeln aus der Emulsion heraus gespült. Diese Flächen sind dann auf dem Negativ leer/weiß, im Foto bei der Positiventwicklung werden sie schwarz. Ist nun unterbelichtet worden, wird mehr Silberanteil -schwarz- herausgespült - das Fotospositiv ist dann schwarz an dieser Stelle. Und auch dort schwaz wo eigentlich helle Flächen sind. Je höher empfindlich ein Film ist/war, um so größere Silber´brocken´ waren in der Emulsion. Diese zeigten sich dann schlicht weg in einem großen Korn auf dem Positiv.
    Hilfe hier gegen bot, einen kleinkörnigen/lichtunempfindlicheren Film zu verwenden und diesen im Zweifel sehr langsam zu entwickeln. D.h. die Lösung dünner anzusetzen und ggf. die Entwicklertempertur mit nur 10°C zu beginnen. Dies bot dann eine sehr ausgeglichene Entwicklung und die dann ´unterbelichteten´(bei Schlechtwetter) feinkrönigen Filme bildeten weniger Kontrast aus, womit die Körnung sehr viel weniger sichtbar wurde. Dafür mußte anschließend das Fotopapier etwas härter entwickelt werden.
    Ich habe mich früher fast immer an die feinkörnigen Filme gehalten. Hochempfindlichen Filmen habe ich versucht immer soviel Licht zugeben wiemöglich - nur nicht unterbelichten wegen des `Korns´.
    Grüße
    Stephan
  • pldm 18/01/2017 17:31

    Auch wenn Deine Aufnahme körnig ist, schön das sie hier eingestellt wird.
    Das Alter von 46 Jahren macht die Aufnahme schon zu einem Zeitdokument. Nach meiner Auffassung sind dann auch Qualitätsmängel vertretbar. Ich habe um 1980 bei bedecktem Himmel auch sehr oft den ORWO NP 27 eingelegt und heute Probleme bei der BA.
    Mach weiter so und herzliche Grüße
    Manfred
  • Haidhauser 18/01/2017 12:28

    Ein ausgezeichneter Nachschuss auf den -auch bei mir- völlig ungeliebten Dieselvorspann!!!
    LG Bernhard
  • Gerhard Huck 18/01/2017 10:22

    Hochinteressant, was Du da berichtest, das hätte ich nicht gedacht, dass die "Hohenloher Rampe" gleich nach der "Schiefen Ebene" kommt! ;-)
    Der Nachschuss ist wirklich ein Volltreffer, auch qualitativ ganz okay, wie ich finde und deutet selbst schon die bevorstehenden Steigungsstrecken an.
    Dieselvorspann gibt es auch noch heute selbst durchs Neckartal, wenn auch aus anderen Gründen ;-)

    Grüßle
    Gerhard
  • makna 18/01/2017 9:55

    Das hatten wir "gerne": Diesel-Vorspann vor Dampflok ... :-(
    ... was gab's da an der Strecke für Wutausbrüche !

    Aus heutiger Sicht fragt man sich: Wozu? Ist originell !!!
    Und so sehe ich auch Dein "Mittwochsfoto":
    Bestens ins Bild gesetzt !!!

    BG Manfred

    P.S.: Mo / Mi / Fr sind also nicht mehr frei ... ;-)
    ... Bewerber für Di/Do oder gar Sa/So
    sind in der fc dringend gesucht !!!

    Bewerbungen bitte richten an
    makna@t-online.de ... :-)))

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Folders Dampfloks Dampfzüge
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Exif

Camera NIKON D750
Lens 105.0 mm f/2.8
Aperture 10
Exposure time 1/25
Focus length 105.0 mm
ISO 800

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