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Einzigartig...

Einzigartig...

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Einzigartig...

Helgoland und seine vorgelagerte Sandinsel „Düne“ (ein ehemaliger Teil von Helgoland)
haben nicht nur eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt...

Nein, auch geologisch hat dieser Felsgigant, weit draußen in der Nordsee,
in vielen Bereichen dieser Wissenschaft Spannung pur zu bieten...

Etwas weltweit Einzigartiges, aus einer geologischen Laune der Natur heraus,
kann man nur hier auf Helgoland, oder besser gesagt, auf der „Düne“ finden...

Den legendären „Roten Feuerstein“!

Schon unserer Vorfahren in der Jungstein-, Bronzezeit wussten von dieser seltenen Laune der Natur, dem blutroten Feuerstein. Funde diverser Sicheln, Beile und Dolche aus diesem begehrten Feuerstein belegen dies...
das älteste Fundstück ist 12.000 Jahre alt und wurde 330 Kilometer von Helgoland entfernt, bei Volkmarshausen im Landkreis Göttingen, gefunden. Weitere bedeutende Funde sind bei Cuxhaven zu verzeichnen.

Es gab eine Zeit da war Helgoland mit dem Festland verbunden, der heutige Meeresspiegel lag damals ca. 110m tiefer. Mit „Doggerland“ wird diese riesige Tiefebene, zwischen England, Holland, Deutschland und Dänemark, bezeichnet.

Die letzte Eiszeit hatte unvorstellbare Mengen Wasser in Gletschern gebunden,
sodass solche Landformationen entstehen konnten.

Doch das Klima wurde wärmer, der Meeresspiegel stieg, Helgoland wurde vom Festland getrennt...

Vom Festland aus ist die Insel nicht zu sehen, es gibt absolut keinerlei Anhaltspunkte wo dieses Land in der Nordsee zu finden ist.
Und dennoch... den Menschen in der Jungstein-, Bronzezeit war dieser besondere Ort im Meer bekannt,
ca. 60 Kilometer vom Festland entfernt.

Ein großes Rätsel der Archäologie... Wie haben sich die damaligen Menschen mit diesem besonderen und begehrten blutroten Feuerstein versorgt? Hatten sie schon damals Schiffe? Wenn ja, wie wurde navigiert?
Darauf gibt es bisher absolut keine Antworten...

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Am Oststrand der „Düne“, namens Aade, kann man diesen besonderen Feuerstein finden... Hier liegen, auf einer Länge von ca. 300m, Millionen von dunklen Feuersteinen (dies ist keine Übertreibung).

Bei starker Brandung kommen hunderttausende Steine im Wasser ins Rollen/in Bewegung... ein schwer zu beschreibender tief dumpfer Ton/Klang entsteht, der trotz Brandung gut zu hören und zu fühlen ist...

Wenn dann noch das Wetter nicht so richtig mitmacht, Regenschauer in Böen über die kalte dunkelgrün graue See fegen, tiefe dunkle Wolken den Blick einengen, die Wellenbrecher sich laut dröhnend am fast schwarzen Feuersteinstrand überschlagend auslaufen, die salzig schmeckende Luft einem den Atem nimmt...

Man sich dann ein paar tausend Jahre zurückdenkt, sich in seiner Fantasie die Menschen von damals vorstellt,
die sich immer wieder bückend, langsam am Strand entlang laufen...

man dann auch noch selbst einen roten Feuerstein zwischen anderen Steinen liegen sieht...

Bewegende Momente, an einem kleinen sonderbaren Strand, inmitten der Nordsee.

Roter Feuerstein / Helgoland, Düne 2016

Comments 14

  • ulrike krampitz 10/04/2020 22:41

    sagenhaft! habe ich noch nie gesehen! toll- deine texte! lg ulrike
  • Charly Charity 02/11/2017 21:23

    ... Schätze*
    lg Dagmar
  • gerda schmid 01/11/2017 17:28

    Deine Beschreibung sehr lehrreich und interessant. LG Gerda
  • Zanderbarsch56 30/10/2017 18:54

    Tolles Motiv und Beste Beschreibung dazu.
    VG Dietmar
  • Helga B. Kunde 23/10/2017 21:50

    perfekte Präsentation dieser ganz besonderen Steine! Gesucht hab ich sie in diesem Jahr im Mai... und nicht gefunden !? So eindeutig wie auf deinem Foto sind sie nicht zu erkennen :-) irgendwann versuch ich es noch einmal ...
    LG Helga
  • Burkhard Wysekal 19/10/2017 22:57

    Vor gut 25 Jahren war ich mal auf Helgoland, allerdings nicht auf der Düne.
    Da habe ich echt was verpasst.
    Eine top Aufnahme und ein hochspannender Bericht dazu.....:-)).
    LG, Burkhrd
  • Sonja Haase 19/10/2017 20:03

    Ja, darüber habe ich mal eine Fernsehdoku gesehen... wenn ich das gewusst hätte, als ich da war... hätte ich mir die Steine angeschaut. Die sehen echt klasse aus. Eine gelungene Aufnahme. VG Sonja.
  • Maria J. 31/10/2016 17:32

    Diese Steine sind wirklich faszinierend …
    und das waren sie sicher auch schon für die Menschen in der Bronzezeit..
    Die nassen Steinen in leuchtendem Rot sind tatsächlich etwas ganz Aussergewöhnliches.
    Sehr schön zeigst du sie … und auch die Info ist interessant.
    Warten wir ab, was die Wissenschaft noch alles herausfinden wird.
    Schon oft wurden unsere Vorfahren unterschätzt .. ;-)
    LG Maria
  • Arnold. Meyer 31/10/2016 14:55

    gesehen und sehr gut ins Bild gebracht.
    vg Arnold
  • Robert Hatheier 23/10/2016 20:23

    Visuell wie auch der Text sind etwas ganz besonderes. So ein Foto hätte ich auch gerne.
    Ich finde deine Aufnahme exzellent!
    LG Robert
  • Ayubowan 23/10/2016 13:00

    Ehrlich Werner - ich wusste bisher nichts von diesen besonderen Steinen. Deine Informationen kommen nicht etwa trocken und langweilig (wie oft im früheren Unterricht rüber) - nein, Du beschreibst die Geschichte um den roten Feuerstein (und Dein Foto)sehr lebendig und interessant und das lässt einen den Text bis zum Ende lesen, man möchte einfach mehr erfahren. Dein Foto ist qualitativ gewohnt hochwertig, die Details sind in bester Schärfe dargestellt. Durch die Feuchte auf den Steinen und die wohl hierdurch sehr intensive rot/braune Farbe, erinnert mich die Struktur an ein Stück Schinken (nein - ich habe schon gefrühstückt ;-)) mit der eingelagerten Fettmaserung. Klasse!
    LG Ute
  • Silke Otzdorff 23/10/2016 8:58

    Ein schönes Bild, das erst neugierig macht und dann kommt diese tolle und ausführliche Beschreibung!
    Sehr gelungen, diese Kombination.
    LG Silke
  • Bri Werner 23/10/2016 7:55

    Danke für diese Beschreibung - dein Bild dazu gefällt mir auch sehr! LG Bri
  • J.L. Photographie 23/10/2016 6:51

    Sehr interessant. Tolle Dokumentation!
    Beste Grüße,
    Jens

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Camera Canon EOS 600D
Lens EF24-105mm f/4L IS USM
Aperture 9
Exposure time 1/320
Focus length 67.0 mm
ISO 200

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