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Einst 1979 munteres Treiben im Güterbahnhof Gera vom Führerstand aus fotografiert

Einst 1979 munteres Treiben im Güterbahnhof Gera vom Führerstand aus fotografiert

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Einst 1979 munteres Treiben im Güterbahnhof Gera vom Führerstand aus fotografiert

Freitagsfoto !
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Wie ein halber Kurzurlaub, aus zwei Nächten gekommen dann anschließend noch drei Tage Ruhe.
Sonntag der 30. September 1979 da war wieder einmal Planwechsel .
Auch bei uns hat sich erfreulich nichts geändert.
Michael G. blieb weiterhin mein Planheizer und die 01 0533 unsere Planlok alles paletti i. O.
Geändert hatten sich nur die Nummern der Touren.
Was vorher der Tag 12 war daraus wurde nun der Tag 3 die Leistung blieb unverändert.
Also alles wie gehabt einmal Leipzig über Gera und zurück.
Genauer gesagt stand auf unseren Programm der E 802 Leipzig, E 805 Saalfeld.
Eine anspruchsvolle aber auch recht entspannte Tour die wir gern fuhren.
So auch an diesen Sonntag dem 30. September bei herrlichen Sonnenschein noch als Zugabe.
Wo sichtbar auffällig viele Schornsteine und die markanten DR- Pilzlampen sich gen Himmel streckten.
Gutgelaunt bei so einen Wetter entstanden natürlich auch einige Bilder, eins davon ist das zu sehende.
Alles musste fix gehen.
Denn außer die Fotos in den Kasten zu bekommen war meine Aufgabe einen Eilzug sicher hoch zu donnern damit hintern Stellwerk Gmi die 100 km/h wir erreichen.
Was aber leider nicht lange anhielt denn vor Bk Gera Langenberg Hp am Km 68,8 ging man in die Eisen um die Fuhre auf 50 km/h runder zu schmirgeln.
Danach erneut das selbe Spiel mit ausgelegter Steuerung wieder hoch auf 100 Km/h.
Ja es wurde nie langweilig denn dies geschah nicht nur einmal.
In Leipzig sind wir auch an dem Tag sicher und pünktlich in die mächtige Kathedrale voller Stolz eingefahren.
Es folgte der obligatorische Vorbeimarsch der Massen aus unseren Zug von hohen Führerstand der 533 aus abgenommen.
Wo mitunter mehr oder weniger viele Fahrgäste lächelten hoch schauenden auch freundlich nickten für die pünktliche Ankunft sich sogar bedankten.
Wir grinsend über alle vier Backen zurück dies war unser Belohnung für unserer Fahrt, der Applaus.
Später der Bahnsteig war inzwischen leer geworden kam unser Zugabe beim zurückdrücken in die Thüringer Gruppe.
Nach einem Achtungspfiff wurde es laut in der großen Bahnhofshalle was so machen dort überraschend aufhorchen ließ.
Besser kräftiger ausdruckstärker waren aber die Schläge als wir planmäßig mit der 41er am Zug waren.
Damit verabschiede ich mich ins Wochenende.

Euer Ralf

Comments 3

  • Ralf Göhl 23/07/2017 14:30

    Hallo Manfred,
    danke für die lieben Worte zu meinen geschriebenen aber auch für das Nachdenkliche dazu.
    Immer schon sprach man davon das Güter auf die Bahn gehören, nur Worthülsen bis alles zusammenbricht.
    Da war die DR schon mal weiter.
    Wer weis was wird uns die Zukunft alles noch bringen wird ?
    Für mich wird der kommenden Mittwoch ein entscheidender Tag werden.
    Wünsch dir eine gute vorliegende Woche,
    Mit besten Grüßen Ralf
  • makna 21/07/2017 11:18

    Drei Schornsteine, mehr als zehn Lampenpilze, ein Wartezeichen und ein perspektivisch
    schön gedoppeltes Formsignal sind die äußeren Merkmale dieser "Bildgarnierung"
    zu Deinen wie stets durch Formulierungskünste ("runter zu schmirgeln" etc.)
    besonders attraktiven Schilderungen !

    Das hier nicht zu sehende Defilee der Fahrgäste vorbei an 01 533, mit manch' einem,
    der sich für die gute und pünktliche Ankunft bedankte: Freundliche Menschen
    gibt's auch heute noch, doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass es
    früher - in Ost wie West - mehr davon gab !?!

    Die hier nun eingefangene Szene mit 58.30 und "Wumme" zeigt vor allem, dass einst
    der Güterverkehr - zwar nicht "just in time", wie vom eiligen Neoliberalismus
    (der derzeit wirkenden unmenschlichen Steigerungsstufe des
    Kapitalismus) mit Inkaufnahme von Unfällen,
    Krankheit und Tod gefordert - eine große
    Rolle auf der Schiene spielte:

    Wie sieht es heute dort aus? Wenn die Gleise nicht rausgerissen oder überwuchert
    sind, dann liegen sie brach ... :-(

    Vom Netz ...
    Vom Netz ...
    Matze1075

    Mitte-Deutschland-Verbindung
    Mitte-Deutschland-Verbindung
    makna

    Die Bahn im Westren hatte den Slogan "Güter gehören auf die Bahn":

    DB-Werbung
    DB-Werbung
    makna

    Das war aber eher ein hilfloser Hilferuf als eine attraktive Werbung !

    Heutzutage werden nahe jeder 2. Autobahn-Ausfahrt Güterverkehrszentren mit riesigen
    Umschlag- und Lagerhallen hingebaut - Überkapazitäten in einem mörderischen Wettbewerb, den nur Großspediteure bestehen können und der auch
    auf dem Rücken der mit unmenschlichen Arbeitsbedingungen
    zurechtkommen müssenden "Trucker" ausgetragen wird -
    von der Versiegelung der Landschaft ganz abgesehen !

    Ein guter "Modal-Split" wäre ordnungspolitisch geboten - stattdessen gibt es nur
    Sonntags- oder aktuell Wahlkampfreden der Politiker, die, hat man seine
    Stimme abgegeben (dann ist sie nämlich weg), sich um kaum
    etwas scheren, was sie zuvor verkündet hatten ... :-(

    ... trotzdem halte ich die Demokratie unter den Staatsformen für die am wenigsten
    schlechte, denn was will man sonst? Anarchie, aber mit einem starken Anarchen?
    Davon träumen die Stammtische wie die Esoteriker, die Protestierer von links wie
    von rechts - aber Träume sind Schäume ... es gilt, sich der Realität zu stellen !!!

    Wie also kriegt man heutzutage wieder mehr Güter auf die Bahn ?
    Ich weiß (noch) keine Antwort ... aber denke weiter nach ... :-)

    BG Manfred
  • Klaus Kieslich 21/07/2017 11:05

    Ein sehr guter Überblick über das damalige Betriebsgeschehen
    Gruß Klaus