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Bahnhof Döbeln, 01, 50er, 106, Bauzugwagen und ein herum springender Trapo

Bahnhof Döbeln, 01, 50er, 106, Bauzugwagen und ein herum springender Trapo

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Bahnhof Döbeln, 01, 50er, 106, Bauzugwagen und ein herum springender Trapo

Wie es der Zufall will bin ich gewissermaßen beim Bilddatei- Lotto von Aufnahmen aus sowie in dem Umkreis von Nossen auf das Foto hier gestoßen.

Oh Bahnhof Döbeln, dass ist es schoss es mir durch den Kopf.
Man ein Wahnsinn dieser in Y- Form aufgehende zweigeteilten Bahnhof mit dem speziellen Empfangsgebäude mitten drin.
Auf dessen Gleisanlagen lebt die Eisenbahn noch richtig auf an diesem 19. April .1983.
Und das nicht nur wegen des soeben mal eingefahrenen Sonderzug/Traditionszug aus Nossen.
Gezogen von der stolzen 01 137 die bei uns in Bw Saalfeld erst im Januar 1981 frisch aus dem Raw Meiningen eintraf um unsere 01 Altbauflotte zu verstärken.
Pustekuchen, Feuer raus Lokschilder ab, ohne einen Einsatz sofort kalt auf unsern sogenannten Friedhof abgestellt. Denn es mangelte zu dem Zeitpunkt mächtig an der Brennstoffversorgung für Rostloks.
Schließlich dann am 16. Februar, wir waren noch mit 01 1512 und dem D 504 fleißig in der Spur, kam die Order raus das die Rostloks kurzfristig abzustellen sind. Öler kamen nun vermehrt wieder ins Spiel.

Schließlich wurde die 01 137 dann am 30. Oktober erlöst aus ihren Dornröschenschlaf bevor die Lok noch vom stehen Flachstellen bekam.
Im Schlepp einer 119 ging es nach Dresden wo sie fortan würdig zur Museumslokomotive gekürt wurde.
Nun ein halbes Jahr später fuhr die 01 137 quick lebendig mir vor die Linse mit den zu dieser Zeit oft eingesetzten sehenswerten Zwickauer Traditionszug.

Ein Bahnhof liegt da vor einen keine Spur von leere. Voll mit Güterwagen die auseinander sortiert danach wieder zu neuen Zügen zusammengestellt werden. Eine 106 legt sich dabei mächtig ins Zeug aber auch ein Dampfer hilft emsig mit um Ordnung in das Gewusel und das scheinbare Durcheinander zu bringen.
Damit nicht genug gebaut wird zusätzlich im Bahnhofsbereich. An einigen Bauzugwagen durch gelbe Flaggen sichtbar gekennzeichnet das sie besetzt sind. Dienen als Unterkünfte für die Eisenbahner von der Rotte die ich um ihre schwere oft auch gefährliche Arbeit nie beneidet habe.

Ja es handelt sich wieder einmal um so ein Bild in dem man endlos wandern kann dabei plötzlich immer etwas neues irgendwo entdeckt.
Das Bahnhofsportal eine Augenweite leider könnte es wie auch zu sehen an der Rückansicht neuen Putz vertragen. Wenigstens eine Sache die nach der Wende beseitigt wurde heute kein Thema mehr darstellt. Alles erstrahlt in nahezu neuen alten Glanz. Zum Preis dessen das wir ein pralles Leben um dem Bahnhof so wie damals vergeblich suchen.

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Alles das war nicht entscheidend das gerade dies mein Freitagsbild werden sollte.
Ganz was anders war dafür ausschlaggebend. Etwas das mir da beim anschauen des Fotos überraschend ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Ein einzelner Mensch in Uniform, so ein Mann der in einen anderen Forum als Spassbremse bezeichnet wurde.

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,5882533
Gestatten: 03 1010 und ein Organ als Spassbremse (gelöscht!) NEU • Seiten: 1 2 3 All

Doch ich muss der Fairness halber dazu sagen der Autor hat sich inzwischen entschuldigt dafür. Leider aber auch die erheiternde Bildsserie dazu gelöscht. Was ich nun wieder sehr schade finde.

Genau, der gute Mann vom VEB Schotterschutz (ein Ausdruck der in unseren Sprachgebrauch nie bösartig angesehen wurde) welcher da aufgeregt zwischen den Gleisen herumhastet stellt eher einen Spassvogel dar keinesfalls eine Spassbremse.
Was wird er wohl vorhaben in seiner undefinierbaren Körberhaltung förmlich springend mit den Händen dabei auf dem Rücken.
Wollte er nur schnell dahineilen wo er die Lok, den Zug sehen konnte ?
Was ging in ihm gerade vor ?
Schaut man auf das Bahnhofsumfeld gibt es keinen Anlass zum eingreifen. Alles läuft äußerst diszipliniert ab.
Genaugenommen tut der Uniformierte nur seine Arbeit um auf Sicherheit im Bahngelände zuachten. Einzuschreiten wenn es nötig ist.
Wir die Fotografen oben auf den Döbelner Affenfelsen haben nur herzhaft lächeln müssen über sein Art durch die Landschaft zu springen.

Ja, ja und ohne Zweifel auch ich bin damals ab und zu mal angeeckt mit den Genossen von der Trapo im Eifer das Geschäfts. Bei meinen Treiben mit der Kamera kein Wunder doch heute schüttle ich selbst mit dem Kopf das es immer so gut ging. Alles hätte auch ganz anders kommen können zumal wenn man Lokführer war.
Der Ton machte die Musik es kam zu keinen maßgebenden große Auseinandersetzungen.

Euer Ralf

Comments 14

  • Michael PK 04/05/2012 23:02

    Dieses Bild bietet soviele Details zum verlieben,dass man es eine ganze Weile geniessen kann.Mir gefällt Deine wunderbare Arbeit sehr gut.Ein gutes Wochenende für Dich Ralf
  • Lutz68 04/05/2012 22:52

    Döbeln war mal ein richtiger Bahnhof . Alle Gleise voll . Rechts könnte eine Hilbersdorfer Dampflok sein . Herrliches Foto .
  • Steffen°Conrad 04/05/2012 19:00

    Reichsbahnkino live,sehr schön!
    vgconni
  • Jan-Henrik Sellin 04/05/2012 14:37

    Wieder einmal eins Deiner herrlichen Fotos (dieses Mal sogar zum Schmunzeln) und ein interessanter, lesenswerter Text!
    Ein schönes Wochenende,
    Jan
  • Weltensammler 04/05/2012 14:35

    Eine wunderbare Bereicherung in jeglicher Hinsicht!
    VG vom Weltensammler
  • Klaus Kieslich 04/05/2012 13:48

    Top Präsentation
    Gruß Klaus
  • BR 45 04/05/2012 13:10

    "Der Ton machte die Musik es kam zu keinen maßgebenden große Auseinandersetzungen"
    Hallo Ralf
    Der Satz von Dir trifft 100%den Nagel auf den Kopf!!!
    Das er heute noch seine Berechtigung hat haben viele die das Wort "Freiheit" falsch verstanden haben-vergessen!
    Zum Bild:
    Ganz grosse SAHNE für`s Kopfkino - ein Bild zum wandern&verweilen.
    Grüsse Max
  • BahnMichel 04/05/2012 12:57

    Wirklich interessant und auch ohne Sonderzug wäre es die richtige Wahl gewesen, es hier zu zeigen. Man kann immer wieder neues entdecken.
    Mit den "Spaßbremsen" hatte ich nie Kontakt, dazu hatte ich zu DDR Zeiten zu wenig fotografiert.
  • blind lense 04/05/2012 12:54

    Nun zum Schottersheriff (so hießen die Herrschaften der Bahnpolizei bei uns) kann ich nichts beisteuern. Zum Bahnhof nur ganz wenig. Mich haben die Gleisanlagen dieses Anschlußbahnhofs schon immer fasziniert. Ich habe den Bahnhof bis heute nicht von Nahem gesehen. Ich kenne ihn nur von Fotos. Hier muß in "alten" Zeiten wirklich die Post abgegangen sein. Und das nicht nur im Wortsinn. Als Modellbahnthema, etwas abgespeckt der Räumlichkeiten wegen, wäre Döbeln für mich ein ganz heißer Favorit.

    Man muß ja auch mal an die Zukunft denken. Gell Ralf!
  • Dieter Jüngling 04/05/2012 12:45

    Richtig, das Motiv ist klasse.
    Und für viele der Trapozisten sollte man doch auch mal eine Lanze brechen.
    Es gab solche und solche. Wo und wie wären denn die aber tausenden Fotos entstanden, wenn alles wieder weg genommen worden wäre.
    Ich habe an so vielen Sonderfahrten teilgenommen. Immer waren die Polizisten mit dabei. Wegen der Bahnsicherheit. Wir haben auch in den BW`s filmen dürfen. Nie gab es Ärger.
    Alles, was der Öffentlickeit zugänglich war, konnte auch fotografiert werden.
    Die Fans von damals waren...
    Die Fans von damals waren...
    Dieter Jüngling

    Gruß D. J.
  • Thomas Jüngling 04/05/2012 12:31

    Einmal mehr ein "echter Göhl" mit einen wunderschönen Foto voller Details und einer Situationsbeschreibung, die einen selbst quasi direkt dort am Gleis stehen und zusehen lässt. Herrlich!

    Der flinke Polizist ist noch ein schönes Randmotiv, aber auch ohne ihn wär's einfach nur eine Augenweide!

    Gruß Thomas
  • Stephan Schenk ( `Der Leitermann` ) 04/05/2012 12:24

    Ein Fotoklassiker - Bahnhof Döbel zu seiner besten DR-Zeit.
    Die späte `Ehrung´ des Genossen von der Trapo sei uns recht. Zu unserer Verärgerung wurde man ein manches Mal vom Gleiskörper verjagt, mußte sich mit einem Knippsmotiv zufrieden geben. Zu guter letzt bleibt aber auch hier zu sagen, es war sein Job für Sicherheit zu sorgen. Nun gut, damals trug der Sabotagegedanke ausgehend von ´imperialistischen Kräften´ gegen das Transportwesen zu dessen Verhinderung als Ordnungshüter er einzuschreiten hatte. Das war wichtig wegen der militärischen Bedeutung der Eisenbahn - man denke noch, wie viele Eisenbahnlinien überhaupt aus diesem Grund gebaut wurden. Nur leider fielen wir Fotographen irgendwie auch unter die Kategorie Sabotage.
    Ich finde es schön heute mal einen die damalige Zeit prägenden ´Genossen´ mit auf dem Bild zu sehen.

    beste Grüße an Dich aus Köln, Stephan
  • Roni Kappel 04/05/2012 12:10

    Hallo!

    Einfach nur herrlich! :-)

    lg,
    Roni