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Tor

Die Spielregeln der Sektion "Agora - Bilddiskussion intensiv" findet Ihr hier: http://www.fotocommunity.de/blog/agora-bilddiskussion-intensiv

Wichtig:

Hier werden destruktive und/oder verletzende Anmerkungen gelöscht. Wir bitten darum, die Diskussion aufs Bild zu fokussieren und persönliche Streitigkeiten genauso wie irgendwelche Vermutungen über den Bildautor, aus der Diskussion herauszulassen.

1. Das Foto darf noch nicht in der fotocommunity veröffentlicht worden sein
2. Der Fotograf bleibt bis zum Schluss anonym und darf sich erst in einem Schlusskommentar äußern, den er an uns (Bilddiskussion_Intensiv@fotocommunity.net) vorher sendet.
3. Bitte teile uns direkt mit, ob Du als Fotograf ( UserID) nach der Diskussion genannt werden möchtest.
4. Beschreibe, warum Du das Foto genau so aufgenommen hast. Welche Idee steht dahinter?

Comments 19

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  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 04/09/2015 20:09

    Die Fotografin Sybil.J bedankt sich und schreibt:

    Hallo alle zusammen,

    schon die erste Anmerkung „man schaut ein zweites mal hin“ hat mir direkt das Gefühl vermittelt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Richtig, dass ich das Foto überhaupt gemacht habe, richtig, dass ich es hier zur Diskussion gestellt habe.

    Was ich mir dabei gedacht habe? Frau Ke und friedrich d. haben es eigentlich am besten formuliert – danke dafür – denn mir fehlten die passenden Worte, halt „gefühlsmäßig undefiniert“, „das Tor zum Tor mit dem Tor im Tor“. Auch das passt, genau diese Verschachtelung macht für mich den Reiz aus.

    Schön, wie sich dann die Diskussion entwickelt hat, schön, dass hier Leute genau hinschauen und ich feststellen kann, das Bild funktioniert so, wie ich es mir gewünscht habe. Daneben freut es mich aber auch sehr, dass es zum Fantasieren und Philosophieren anregt – warum nicht? Macht das nicht ein Bild interessant? Mir geht es nicht um „schön“ oder „nicht schön“, ich möchte keine Richtung vorgeben. Wenn also jemand „die Welt betrauernde Dinge“ hier entdeckt – soll er.

    Und wie vermutet: Ja, das ist das Braunkohle-Kraftwerk Niederaußem im Rhein-Erft-Kreis. Den „Wolkenmacher“ und noch mehrere andere seiner Art habe ich täglich vor Augen, das ist meine Heimatlandschaft und sie beschäftigt mich fotografisch zur Zeit sehr stark.

    Zum Technischen: Viel oder wenig Schärfentiefe ist sicher Geschmackssache. Für mich hätte hier eine offene Blende keinen Sinn gemacht, denn dann hätte man genau diese vielen verschachtelten Elemente bzw. Ebenen so nicht wahrnehmen können.

    Den letzten Satz von friedrich d. „Schön, sich die Wertschätzung gegenüber einem Bild so im Dialog mit ihm und im Dreiecksdialog mit den Usern zu erarbeiten.“ unterschreibe ich gerne und lasse das auch als Schlusswort so stehen.

    Vielen Dank euch allen für’s Mitmachen und Nachdenken und Philosophieren und genau Hinschauen!
  • Matthias von Schramm 04/09/2015 10:26

    man muss vielleicht zwischen der art der fotografie unterscheiden wollen. es handelt sich um eine sehr grafische aufnahme, bei der zu erkennen ist, dass hier dies sehr sorgfältig berücksichtig wurde. da das bild keine menschen oder eine historie einer entwicklung, keine szene an sich beinhaltet, ist es aber nicht erzählerisch. bei diesen bildern ist das stilmittel eines schärfeverlaufs ja eindeutig eine gegensätzliche sprache. es würde hier auch gar nicht passen. viele fotografen glauben, man müsse immer wieder und an jeder stelle ästhetisierende technische arbeitsweise (also offenere blende) nutzen. so läuft man aber immer auch gefahr dekorativ anstatt inhaltlich zu arbeiten, denn hier ist jede linie wichtig und vor allem die ordnung, die hier zu sehen ist. so eine ordnung die alles andere als ein durcheinander darstellt, sondern eine zuordnung, etwa was aufeinander reagiert, ist eine folge grafischer erkenntnisse und gesetze und hat erst einmal mit philosophie nicht so viel zutun.

    philosphische betrachtung ist nur deshalb möglich, weil kulturlandschaften nun einmal sehr viel damit zutun haben, wie wir menschen mit unserer umgebung umgehen und sie "kultivieren".

    dass das bild darüber hinaus kontrovers betrachtet wird, spricht aber meistens für ein bild. dass eine weitere diskussion schwierig ist, liegt wohl eher daran, dass sich die geister hier zu sehr scheiden.

    wie soll man auf so ein aggressives unverständnis "Und weil es das offensichtlich nicht tut, phantasieren die Agora Diskutanten mehrheitlich "philosophische" und die Welt betrauernde Dinge in das Bild, die einen nur staunen lassen.... " auch reagieren, wenn dagegen längst im ersten beitrag insbesondere viel erklärt wurde, woran man anknüpfen kann und was überhaupt erst einmal die auseinandersetzung mit fotografie ausmacht. zudem ist hier der grundsatz der diskussion gefallen, der vom synonym einer sorgfältigen aufnahme spricht, was ja erklärbar ist und nicht mit dem fehlenden schärfeverlauf und eben auch nicht mit der feststellung, dass linien von nichts ins nichts laufen eine vernünftige antwort findet.

    dem ist nämlich nicht so. man muss nur einfach mal hingucken und wenigstens das zugeben, selbst wenn einem das bild verständlicherweise nichts sagt. bei solchen fotografischen grundsätzen, kann es das auch gar nicht.
  • ruepix 01/09/2015 21:51

    @Rainer Zuphall: "Dieses Bild spricht micht nicht an." Akzeptiert.
    "Es spricht überhaupt nicht". Falsch.
    Ob das Bild jemanden anspricht und wenn ja, wen - kann niemand wissen. Es sei denn, jemand macht sich die Mühe, uns zu erklären, dass und warum ihn das Bild anspricht.
    In diesem Falle ist es nicht fair, solche Gedanken spöttisch als "Phantasie" oder "Philosophie" abzutun.
    Wen interessiert der "Schärfeverlauf", wenn es um die Deutung der Bildinhalte geht? Wenn der Bildautor dazu auffordert, die "Bildidee" ausfindig zu machen, dann werden wir sie wahrscheinlich nicht an der Oberfläche finden.
  • Clara Hase 31/08/2015 12:37

    das gelbe Schild in der Tür besagt: dieses Gelände ist videoüberwacht

    Detlef Rüping, das es das Gegenteil dessen ist, was ich dachte, liegt tatsächlich an meiner Herkunft, da ich vom Pott eher nur sporadisch höre - insofern könnte dein erster Absatz der Realität entsprechen. Der neu angepflockte und gesetzte Baum zeugt davon.

    Interssant war auch, das Micha feststellte, das da Kunstrasen liegt (oder gewässert wurde), der so schön grün prangt -
    vorne an ist ja alles verdorrt

    Die Rauchsäulen sehe ich als Bedrohung an

    das so arg störende Rundholz könnte zum Baum gehören und via vandalismus herausgeholt sein.
  • ruepix 31/08/2015 10:32

    Die Kombination dieser Bildelemente, von den Kühltürmen als "Wolkenmacher" dominiert, ist mir aus dem linksrheinischen Braunkohlenrevier bekannt. Insbesondere dort, wo die Tagebaue schon weitermarschiert sind und die Landschaft durch die Rekultivierung geprägt ist, bieten sich ähnliche Szenarien. Für mich sind der neugepflanzte Baum und die ebenfalls noch recht neu aussehende Sportanlage Hinweise auf die Problematik, die sich durch Zerstörung und Wiederherstellung einer Landschaft ergibt. Für Menschen, die ihre alten Dörfer verlassen mussten, werden solche neuen Anlagen ein schwacher Trost sein. Hier scheiden sich die Geister. Sie scheiden sich ebenso an der Frage, ob diese Art der Energiegewinnung sich mit der Klimaproblematik vereinbaren lässt. Der Mangel an gesellschaftlichem Konsens könnte durch den hohen Zaun symbolisiert werden.
    Stimmig ist auch der ausgedörrte Boden vorne, wenn man weiß, dass rings um die Tagebaue der Grundwasserspiegel künstlich abgesenkt wurde.
    Der schräge Pfahl könnte durchaus eine Metapher sein. Er ist aus dem Lot. Bis die zerstörte Natur wieder im Lot ist, sind gewaltige Anstrengungen nötig ... und wahrscheinlich mehr Geduld, als eine einzige Generation aufzubringen vermag.
    Diese Gedanken, die das Bild bei mir auslöst, haben nichts mit Fantasie zu tun, sondern entsprechen meinem täglichen Erfahrungshorizont. Dies schließt nicht aus, dass das Bild an einem anderen Ort entstanden ist, als ich vermute. Auch die Intention des Bildautors ist mir im Grunde unbekannt.
    Für jemanden, der in einer ganz anderen Landschaft lebt, werden die von mir dargelegten Assoziationen möglicherweise schwer nachvollziehbar sein. -
    Ob mir das Bild gefällt? Spielt das eine Rolle?
  • elstp 31/08/2015 1:57

    Zitat @Andreas Hurni, 28.8.15, 20:31 Uhr:
    „Das vielleicht auffälligste ist die Abwesenheit von irgendwas besonderem….“
    Zitat @Matthias von Schramm, 31.8.2015, 9:44 Uhr:
    „…und das hier könnte ein Gleichnis sein. denn …..“
    Zitat @Sag mal Micha, 30.8.2015, 13:42 Uhr:
    „Ein Bild für Sehende, man sieht, das hat kein Tor gemacht….“
    aber auch @Andreas Hurni 30.8.2015, 18:08 Uhr
    „… - man müsste dagegen einschreiten…“

    Recht habt Ihr, es ist ein Bild für die Götter!!! Besonders spricht dafür das auffällige Fehlen von Würfeln, wo wir es doch mit einem SPIEL-Feld zu tun haben. Die erwähnte Videoüberwachung kann ich zwar nicht sehen, bin aber gern bereit, sie als gegeben hinzunehmen.

    Es ist ‚der gestürzte Pfahl‘ - der keine Funktion zu haben scheint:
    Der stört dermaßen, dass man dauernd hinsehen muss; eigentlich eine Sache, die Kinder einsetzen, um Aufmerksamkeit zu erhalten, auch wenn sie diese Aufmerksamkeit bei ihrem Unsinn besser vermeiden sollten.
    Also dieser Pfahl, hat damit vielleicht der Autor gewinkt, weil er keine LiRi-Fahne dabei hatte und deswegen in die Abseitsfalle geraten ist? Jedenfalls ist er nicht zu sehen…. - gewöhnlich wäre das die Silhouette des Fotografen….
  • Andreas Hurni 30/08/2015 18:08

    >> oder fehlt etwa ein fliegender Vogel ?
  • Matthias von Schramm 30/08/2015 9:44

    starkes foto, grafisch einwandfrei mit der liebe zu linien und einer kleinen unsauberen flucht nach unten links, die aber hier genau hinein gehört. saubere trennung der farbebenen. "vorne ein kricketfeld, da zwischen ein bach, dahinter ein wald und ein fluß. darüber der himmel und am horizont die industrie". so ähnlich hat mal ein rockmusiker seine kindheit beschrieben. und das hier könnte ein gleichnis sein. dann natürlich das tor im zaun und die feldtore. und auch eine art tor links. ein stück kunstholz hält holz und eingebaut die form eines dreiecks, welche sich dann wieder im zaun rechts zum feld und den schatten vorne wieder finden und zum wall links. der notwendige bruch wird durch den kleinen pfahl erzeugt, welcher etwa 45 grad nach rechts kippt. die farben, die kombinationen, die grafiken. viel zu sehen. sehr angenehmes bild.
  • Clara Hase 29/08/2015 0:26

    es ist verwirrend - ja -
    Grün, weiss, Netze - die Halterungshölzer für den Baum - erst absolut flüchtiger Blick nach lesen des titels.

    zwischen Tür und Tor qualmt ein Atommeiler - na sowas.
    Und ein Baum , er ist noch jung wird markieren ob die Luft da rein ist

    Die Haushohe Umzäunung mag vor manch Ungemacht schützen, vor dem Qualm und sonstigem eher nicht was herauskommen könnte.
    Idylle am Fuss eines Kraters wäre evtl gesünder?
    Das schärfste ist nun noch die Videoüberwachung!!
    Kontrastspiel

    Die Farben sind gut - schön ist es im eigentichen Sinne nicht - aber man kann sich nen Kopf machen, warum da niemand spielt.
  • Pixelfärber 28/08/2015 23:32

    Mehrfach gesichert. Das Bäumchen durch Schutzfarbe und Anbindung, der Sportplatz durch Gitter und Video. Wie es um die Sicherheit des Kraftwerks steht, kann ich im Foto nicht erkennen. :-)
  • Frau Ke 28/08/2015 21:58

    Ein Tor im Tor mit Tor.
    Ein Netz hinter Gittern vorm Tor mit Netz.
    Eine Gittertür, verschlossen, zum Tor, vernetzt.
    Ein Baum zwischen Stangen und eine Stange ohne Baum, fast gefällt.
    Ein kleines Rot zum breiten Grün.
    Zweifellos eine menschengemachte Landschaft, doch menschenleer.
  • Andreas Hurni 28/08/2015 20:31

    Eine beiläufige Aufnahme, auf den ersten Blick nicht wirklich fassbar, aber irgendwas bleibt kleben - man schaut ein zweites mal hin.

    Das vielleicht auffälligste ist die Abwesenheit von irgendwas besonderem - durch den längeren Blick gewinnt das Bild aber zusehends an Profil.

    Ich nehme Farben wahr, im Vordergrund das welke Gras, dessen farbliche Wiederholung im Holzpflock, der grüne Türrahmen und wiederum eine Entsprechung im Rasen dahinter.

    Weitere Elemente finden meine Aufmerksamkeit: Der Schatten im Gras - das Warnschild an der Türe (wobei ich dies nur aus der Farbe schliesse), einen zweiten Rahmen um die Türe durch das Goal dahinter, und schliesslich die Kühltürme im Hintergrund.

    Ich bin mittendrin von etwas gefühlsmässig undefiniertem, welches man heute wohl ein Kulturlandschaft nennt ...

    Ich finde dies ein sehr interessantes Bild

    Vom technischen Standpunkt her sehe ich die geraden Linien, für mich synonym für eine sorgfälltige Aufnahme.

    Gruss
    Andreas

    *Hut heb*
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 28/08/2015 18:36

    Der Fotograf schreibt:

    Kann man die Idee zum Bild erkennen? Oder ist da einfach zuviel drauf? Ich bin mir unsicher. Deshalb möchte ich gar nichts weiter dazu sagen, damit ihr unvoreingenommen an das Bild herangehen könnt. Ich bin schon gespannt, was in der Diskussion dabei herauskommen wird.