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Odenwaldhölle

Odenwaldhölle

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Klaus Duba


Premium (World), Walldorf ( bei Heidelberg )

Odenwaldhölle

Um Mißverständnissen vorzubeugen.............Ich mag den Odenwald! :-))

gesehen auf der Höhe Strümpfelbrunn ( Gemeinde Waldbrunn )

Comments 12

  • HaagB 09/02/2016 22:23

    Das ist doch nicht Hölle, das ist nur Waschküche -
    also wettermäßig.
    Das Foto bringt das prima rüber!
    @Günter K.: Huch! Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung aus BERLIN!?
  • Friedrich Geretshauser 08/02/2016 19:53


    Guten Abend, Klaus!

    Was für ein großartiges, stimmungsvolles Bild von einer sicher interessanten Landschaft, die ich leider noch nicht kenne!

    Und zu einigen Anmerkungen sei an Sätze von Johann Wolfgang von Goethe erinnert, die er bereits am 30.12.1785 an Carl von Knebel schrieb:

    "Der Mensch ist mit seinem Wohnorte so nah verwandt, dass die Betrachtung über diesen uns auch über den Bewohner aufklären muss."

    Mit herzlichem Gruß! Fritz
  • enner aus de palz 06/02/2016 20:02

    Ich habe gedacht hier in der fc wird über Fotos diskutiert. Ich kann mich Barbara nur anschließen, gefällt mit auch ausgezeichnet.
    LG Rainer
  • Manfred Altgott 06/02/2016 15:33

    Hallo Klaus,
    Eine schöne Landschaft kann so leicht nichts entstellen. In Deiner Aufnahme liegt viel Ruhe und gelassenheit im Bild,
    Viele Grüße,
    Manfred
  • Edwin Lukas 06/02/2016 13:05

    @Günter K.
    Also ich bin geschockt was ich hier über den Odenwald und besonders den Artikel aus der FAZ dieser Autorin gelesen habe.
    Das kann die doch nicht wirklich ernst gemeint haben,
    für meine Begriffe schreit hier jemand nach Beachtung und irgendwelcher Anerkennung. Egal welcher Art.
    Es ist immer leichter die Schuld von sich zu weisen und bei anderen zu suchen.!

    Einfach unglaublich.!!

    Kopfschüttelnder Gruß
  • Günter K. 06/02/2016 10:48

    @frank k. danke für diesen ausführlichen beitrag, dem man uneingeschränkt zustimmen kann. landschaft "hartes oder leichtes" leben prägt. es machte einen unterschied, ob menschen im hügeligen kargen gelände ackerbau trieben oder eben in der fruchtbaren ebene. ob man in "seinem tal" isoliert war oder in kurzer zeit in den nachbarort kam. etc.
  • Frank Keller 06/02/2016 10:39

    Solche Charakterzuschreibungen finden sich doch für viele Landstriche - ich komme von der und lebe auf der Ostalb, deren Menschen man eine oft barsche, maulfaule Art und Weise zuschreibt - ich sehe das durchaus auch kulturhistorisch: Die Ostalb ist, seit die Erde so aussieht, wie sie aussieht, ein ungünstiger Lebensraum, karge Böden, viel Steine im Boden, rauhes Klima, lange, strenge Winter, nichts fällt einem in den Schoß - da ist es doch verständlich, dass die Menschen hier eine großere Härte an den Tag legen, wenn sie in ihre Welt schauen - und dass ein Rheinländer in seinem Gunstklima eine größere Offenheit zeigt, weil er eben in einem klimatischen Gunstraum lebt, ist doch klar - aber gerade hier, vielleicht wie im Odenwald, auf meiner geliebten Ostalb, springen einen die Menschen nicht beim ersten Satz an - aber dann entdeckt man mit etwas Geduld und verschmitzter Hartnäckigkeit, wie herzlich die Menschen sind, gottesfürchtig und bis heute doch mit viel weniger zufrieden, als mancher annehmen sollte.

    Dein Foto hat etwas sehr Malerisches, Impressionistisch fast - ganz tolle Idee!

    LG von Frank
  • Günter K. 06/02/2016 10:12

    Stichwort ODENWALDHÖLLE !
    Nachfolgender Artikel wurde 2014 veröffentlicht, der einen Sturm der Entrüstung auslöste, und die Verfasserin letztendlich rückwärts rudern ließ:´


    Ich bin auf diesen Odenwald, genauer auf die Gegend zwischen Birkenau und Rimbach, im Alter von sechs Jahren einfach draufgeworfen worden, ohne zu wissen warum und ohne je verstanden zu haben, was wir, meine Familie und ich, eigentlich dort machen. Es war entsetzlich, vom Anfang bis zum Ende, und ich kann also überhaupt nicht behaupten, dass ich eine Heimat habe, und ich kann auch nicht verstehen, wie man in diesem pervers verkleisterten und kopflos verbauten Nachkriegs-, Nachwende- und Attrappendeutschland überhaupt Heimatgefühle entwickeln kann, und das ist mein Ernst.

    Zwischen diesen Häusern stimmt überhaupt nichts, ist alles eine Wand, gegen die man im Kopf den ganzen Tag dagegenrennt. Ich bin in meinen Kleidern zu Hause, in meinen Büchern, in Serien, mit meinen Menschen und zuallererst in meinem Bett, und ich behaupte, dass die Abwesenheit jeder Art von Heimatgefühlen (allein dieses Wort, ich kann nicht anders, ich muss sofort an Trachtenlederhosen, den NSU, Bier und Dummheit denken) damit zu tun hat, dass meine Eltern Kinder von Menschen sind, die wegen des Krieges jede Beziehung, jedes Vertrauen zu einem Ort verloren haben und eben da hingegangen sind, wo sie hingehen konnten oder mussten.

    Und so sind wir aus Berufsgründen, die mein Vater hatte, in dem für den Kopf lebensgefährlichen Odenwald, genauer dem Stück zwischen Birkenau und Rimbach, gelandet, das an Hässlichkeit und Traurigkeit eigentlich nicht zu überbieten ist, wäre es nicht so, dass es in Deutschland viele Orte gibt, die mühelos genauso hässlich und egal sind, wie ebendieses Stück Germany.

    Helmut im Herzen
    Als heranwachsender Mensch war es ein Todesurteil. Es blieb einem nichts übrig, als im Alter von elf Jahren das Rauchen anzufangen, zu kiffen, bis man nichts mehr sah, und zu klauen, um sich irgendwie zu unterhalten. Unterhalten, weil es dort einfach nichts gab, das unterhielt. Ich klaute dann im Supermarkt immer Schminke von L’Oréal, weil die Werbung für diese Schminke so viel besser aussah als der Odenwald, der alleine für sich genommen wirklich wunderschön war, hätten nicht diese kleinen, gedrungenen, eternitvernagelten Häuser und die Neubauten, bei deren Anblick man sofort anfangen musste zu weinen, in ihm herumgestanden.

    Verantwortlich für die Häuser und Neubauten waren schätzungsweise Bauprojektführer, Geschäftsmänner, Architekten, Odenwaldverantwortliche und Familienoberhäupter, deren Köpfe aus unterschiedlichsten Gründen entweder vernagelt oder gleichgültig gegenüber dem Odenwald gewesen sein müssen. Es ist ein Rätsel, warum in dem an sich so schönen Odenwald fast ausnahmslos hässliche Häuser stehen, und wann immer ich dort bin, frage ich mich das aufs Neue: Wie konnte das passieren?

    Heute könnte man dem Odenwald nur helfen, indem man alle Menschen und Häuser aus ihm rausnähme und ihn allein ließe. Das wäre seine einzige Chance. Die Familienoberhäupter waren Männer, die Frauen meistens zu Hause, die Männer schrien die Frauen an, wenn sie selbst versagt hatten, die Frauen ließen sich von ihren Männern anschreien, und beide, Männer wie Frauen, wollten in der Nachbarschaft einen gepflegten Eindruck machen. Es gab dekorative Vasen und Glasfiguren, modische Sitzgarnituren, Helmut-Kohl- Biographien und Mädchen, die Schlampen waren, wenn sie im Alter von fünfzehn Jahren häufiger den Freund wechselten.

    Unterwegs nach Nirgendwo
    Beim Friseur wurde einem mit Sicherheit ein frecher Haarschnitt empfohlen. Es gab eine Straße, die an den Häusern mit den verschlossenen Gesichtern vorbei durch die Ortschaften von Birkenau (Birkenau! Das kann einfach nicht wahr sein!) bis Rimbach und noch weiter führte, und diese Straße war alles, was es gab. An den Seiten: Supermarktfilialen von Supermarktketten, ein Möbelhaus, Tankstellen, nichts, Neubau, wieder Tankstelle, Autohaus, altes Haus, Wüste, die totale Geisteswüste. Es machte und macht mich immer wieder fassungslos, wie wir dort überleben konnten.

    (Autorin: Antonia Baum, Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin).
  • Rm Fotografie 06/02/2016 9:47

    diese licht-und nebelstimmung hast du sehr gut auf deinen chip gebannt...die fotowirkung ist klasse so und gefällt mir sehr

    liebe grüße
    ruthmarie
  • Jörg Klüber 06/02/2016 9:42

    Man muß ihn mögen, so wie den Grünkern! ;-)
    LG Jörg
  • Günter K. 06/02/2016 9:41

    endlich spricht jemand dieses problem offen an ! ich wohne ja da und kann das beurteilen (ich bin in frühester Kind zugezogen und in einer Großstadt geboren). die im Odenwald geborenen Mennschen sind verroht, lassen teils jedes Gefühl und Anteilnahme vermissen. Hier ist der Kannibalismus und die Verherrlichung von germanischen Göttern an der Tagesordnung. Frauen werden nach geringen Fehltritten mit Stangenschlägen (wie es in einer Polizeiordnung von 1732 heißt) aus den Ort gejagt, ja es ist nicht übertrieben, hier herrschen Willkür, Gesetzeslosigkeit und menschenverachtende Praktiken, auf die ich wegen jugendschutzgründen nicht näher eingehen möchte.

    Ganz im Gegensatz dazu die lieblich-gewellte Landschaft, die eine solche grobschlächtige Bevölkerung nicht verdient hat. Landschaft Wunderschön diese gelbfarbene Sehnsucht nach Frieden und Ruhe. Ein beruhigendes und beschauliches Bild. Ich lese gerade Strümpfelbrunn, da wohnen die Schlimmsten, die haben dem Vernehmen nach in der letztjährigen Hitzeperiode einen Schwoob gar gegrillt, süß-sauer eingelegt :)))))))))))))))

    lg günter

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Camera Canon EOS 450D
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Aperture 8
Exposure time 1/320
Focus length 105.0 mm
ISO 100