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Römischer Pavillon im Goethepark Drackendorf

Römischer Pavillon im Goethepark Drackendorf

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Elisabeth Hase


Free Account, Jena

Römischer Pavillon im Goethepark Drackendorf

"Inspiriert von einer Reise nach Italien ließ Rittergutsbesitzerin Clara von Helldorf (1813-1876) im Jahre 1854 im Park einen "Salon" nach italienischem Muster bauen. Es entstand das Römische Haus mit Säulenhallen, Freskomalereien und Statuen. Vor dem Pavillon befand sich ein aufwändig gestalteter Springbrunnen. Das Kleinod im Park wird auch Tee-Pavillon genannt, weil die Gutsherrschaft hier oft das "Chinesische" Getränk trank. Der stattlichste Baum im Drackendorfer Park ist die über 260 Jahre alte Blutbuche .
Es gab eine Zeit, da fuhr, wer auf sich hielt, zum Tee nach Drackendorf. Die Teegesellschaften, bei denen sich große Geister wie Wieland, Schopenhauer, Herder und natürlich Goethe einfanden, wurden im Hause derer vor Ziegesar vor rund 200 Jahren veranstaltet. Deren Schloss, das eigentlich ein altes Rittergut war, befand sich in Drackendorf. Im dortigen Park war für die anregenden Gesprächsrunden eigens ein Tee-Pavillon errichtet worden. Der Pavillon steht noch - doch Tee wird dort nicht mehr ausgeschenkt...
Drackendorf, 1280 zuerst erwähnt, dürfte slawischen Ursprungs sein. 1994 wurde der freundliche Ort, der durch Goethes Besuche Weltruhm erlangte, zu Jena eingemeindet. Über dreihundert Jahre saßen hier die reichen PUSTER, von denen der Weimarische Kanzler Markus GERSTENBERGK 1591 das Rittergut und die Lobdeburg erwarb. Er stiftete den Drackendorfer Studentenfreitisch und baute eine Schule in Laasdorf. Seit 1745 waren die ZIEGESARS und seit 1835 Anton von ZIEGESARS Schwiegersohn Ferdinand Heinrich von HELLDORF und seine Nachfahren bis 1923 Besitzer von Gut und Burg. Im Zuge der Bodenreform wurde 1949 die ehrwürdige Goethe-Stätte mit nahezu dreißig weiteren Herrensitzen allein im Kreis Stadtroda abgebrochen, Inspektorhaus und Park blieben erhalten. Von allen Bewohnern warder gothaisch-altenburgische Kanzler August Friedrich Carl Freiherr von ZIEGESAR der bedeutendste. Er war mit GOETHE befreundet und lud viele namhafte Gäste auf seinen Sommersitz. Seine von GOETHE verehrte liebreizende Tochter Silyie dürfte das Urbild der Ottilie in den Wahlverwandtschaften gewesen sein. Mit ihren Freundinnen, der Malerin Louise SEIDLER und der wie Silvie dichterisch begabten Pauline GOTTER aus Gotha verlebte sie eine heitere Jugend in Drackendorf, wo KNEBEL, KOETHE und Adele SCHOPENHAUER, die Maler KÜGELGEN und C.D. FRIEDRICH weilten. An den Besuch der Enkelin CARL AUGUSTS, der Herzogin von Orleans, im Jahre 1854 erinnert der Helenenstein bei Rothenstein. "aus geo viaregia

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