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Auf die Berge will ich steigen

Auf die Berge will ich steigen

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Auf die Berge will ich steigen

Schwarze Röcke, seidne Strümpfe, Weiße höfliche Manschetten, Sanfte Reden, Embrassieren – Ach, wenn sie nur Herzen hätten!
Herzen in der Brust, und Liebe, Warme Liebe in dem Herzen – Ach, mich tötet ihr Gesinge Von erlognen Liebesschmerzen.
Auf die Berge will ich steigen, Wo die frommen Hütten stehen, Wo die Brust sich frei erschließet, Und die freien Lüfte wehen.
Auf die Berge will ich steigen, Wo die dunkeln Tannen ragen, Bäche rauschen, Vögel singen, Und die stolzen Wolken jagen.
Lebet wohl, ihr glatten Säle! Glatte Herren! glatte Frauen! Auf die Berge will ich steigen, Lachend auf euch niederschauen.

(Heinrich Heine, aus der Harzreise)

Comments 3

  • rb53 18/11/2013 8:23

    Nun, die gefühlten drei Minuten hast Du sehr gut genutzt!
    :-)
  • Ralf Ralfsons 16/11/2013 14:14

    Andreas, das Stöckchen wollte ich wegräumen, es ist aber noch Teil des Bäumchens. Vielleicht kann ich das das nächste Mal erkenntlicher fotografieren, und die Schärfe muss ich noch im Vordergrund verbessern ....

    Ja, Regine, es ist ein November-Stimmungsbild, trotz Hochdruckzone eine gefühlte Sonnenscheindauer des Tages von immerhin drei Minuten.
  • rb53 16/11/2013 10:15

    Wirkt auf mich etwas düster,
    gefällt mir aber trotzdem sehr gut.
    Das Wetter gibt ja z.Zt. nicht viel her,
    immer nur mal kurze Lichtblicke....

    Und danke für' s Heinrich Heine Gedicht,
    manches verschwindet in der Erinnerung im täglichen Einerlei,
    gut mal wieder
    so etwas hervorzukramen.