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Steinkohlenbergwerk Fürst Leopold

Steinkohlenbergwerk Fürst Leopold

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André Thissen


Premium (Pro), Moers

Steinkohlenbergwerk Fürst Leopold

Schächte 1 + 2 des Bergwerk Fürst Leopold in Dorsten.
Seit 1913 steht das Bergwerk Fürst Leopold in Förderung. Benannt wurde es nach Nikolaus Leopold Fürst zu Salm-Salm, Kaufmann und erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses, der zur Zeit der Gründung der Zeche das Bergregal innehatte, also das Verfügungsrecht über die Bodenschätze besaß. Die lange Betriebszeit und die damit verbundenen immer wieder neuen Anforderungen an die Bauten und technischen Einrichtungen spiegeln sich auch im Bild der Schachtanlage. Neben Bauten aus der Gründerzeit stehen moderne Industriegebäude. Ein neues Fördergerüst - es entstand als Stahlkastenstrebengerüst - wurde 1976 notwendig, um von den vorhandenen zwei Gestellförderungen auf eine Skipförderung von 30 Tonnen Nutzlast umzustellen. Dabei wurden die Gefäße mit einer Seilführung anstelle von stählernen Einstrichen und Spurlatten ausgestattet - einmalig in dieser Größenordnung im Ruhrgebiet!

Die Durchsetzung des elektrischen Antriebs bedeutete nicht in jedem Fall das Aus für die alten Dampffördermaschinen. Am Schacht 2 auf Fürst Leopold steht noch eine Zwillingstandemmaschine aus dem Jahr 1912 und gleich nebenan eine Dampffördermaschine von 1915. Ihren Dampf erhalten sie aber nicht mehr aus einem werkseigenen Kesselhaus, sondern von der STEAG.

Anfang der 1960er Jahre erhielt das Bergwerk eine neue Außenschachtanlage mit zwei Schächten im Ortsteil Wulfen, deren Felder früher zu dem Mülheimer Bergwerks-Verein gehörten. 1963 waren die Schächte für Seilfahrt, Material- und Kohleförderung fertig gestellt. Seit 1981 wird die Kohle in einem untertägigen Pendelzug nach Hervest transportiert und über Schacht 1 gehoben. Heute besteht ein Verbund mit dem Bergwerk Westerholt in Gelsenkirchen unter dem Namen Bergwerk Lippe.

Bergwerk Fürst Leopold Schacht 1
Bergwerk Fürst Leopold Schacht 1
André Thissen


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