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Elisabeth Hase


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die Podwale 3

Stadtgraben und Altstadtpromenade


" Die Podwale (eh. Am Stadtgraben) in Breslau ist eine Straße von 2,8 km Länge, sie zieht sich bogenförmig an der Außenseite des ehemaligen Festungsgrabens entlang. Die Straße wurde nach dem Abriss der städtischen Befestigungsanlagen 1807-1838 angelegt. Anfangs war diese nicht bebaut und übernahm die Rolle einer Flaniermeile. Bis in die 40. Jahre des 19. Jahrhunderts erstreckten sich entlang der Straße die Villengärten wohlhabender Bürger, im Laufe der Zeit entstanden hier öffentliche und private Gebäude. 1849 wurden entlang der Straße Gaslaternen aufgestellt. Es wurden auch zahlreiche repräsentative Bauten errichtet: die Kaserne der Kürassiere im Stil der Neorenaissance, heute das Landkreisamt (ul. Podwale 28). Daneben wurde ein Gerichts- und Gefängniskomplex errichtet (heute das Amtsgericht, ul. Podwale 30), von Süden her kommend befindet sich dort das Untersuchungsgefängnis, dem Berliner Gefängnis Moabit nachempfunden. In späteren Jahren wurden weitere Bauten errichtet: die Neue Synagoge (an der Kreuzung ul. Podwale 261 , zerstört 1938), das Kaufhaus Martin Schneider (heute DH „Podwale", ul. Podwale 37-38) und das Kaufhaus Wertheim (heute DH „Renoma"). Das Gebäude des Polizeipräsidiums (heute Komenda Wojewódzka Policji, ul. Podwale 31) ist ein gewaltiges Gebäude im Stil des Modernismus aus rotem Klinker. Die wunderschöne Villa der Familie Haase, heute das deutsche Generalkonsulat(ul. Podwale 76), vereint in sich Elemente des Jugendstils, der Neugotik und des Neobarock. Auch das Gebäude der Hauptpost aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts verdient besonderes Augenmerk. Dieses modernistische Gebäude war zu jener Zeit das höchste Bürogebäude in Breslau.

Die Altstadtpromenade ist eine von einem Grünstreifen gesäumte Allee mit Fuß- und Fahrradwegen. Sie verläuft am der Stelle der alten Wehranlagen, am Innen- und Außenufer des ehemaligen Stadtgrabens. An der Promenade befanden sich früher u. a. Gärten., wie z. B. der Zwingergarten am heutigen Puppentheater (Teatr Lalek). Die Promenade umgibt die Altstadt wie ein Ring von Westen, Süden und Osten her, von Norden her schließt den Ring die Oder. Die Promenade beginnt an der Brücke Most Sikorskiego, weiter verläuft sie am Stadtgraben entlang, durchschnitten von: plac Jana Pawla II mit den Straßen w. Mikolajewskaja und Ruska, die Fußgängerbrücke w. Antoniego, ulica Krupnicza, ulica Jana Ewangelisty Purkyniego, an der Oder verläuft sie parallel zum bulwar Xawerego Dunikowskiego bis zur Brücke Piaskowy (Sandbrücke). Bei einem Spaziergang auf der Promenade lohnt es sich vor allem das Gebäude der Musikakademie am pl. Jana Pawla II genauer zu betrachten sowie die Liebichshöhe (Wzgórze Liebicha), ein Überrest der alten Taschenbastion. Auf der Terrasse befand sich ein heute nicht mehr existierendes Belvedere. Heute befinden sich auf dem Hügel ein Säulengang, ein Restaurant und ein Klub."entnommen aus Szlaki Kulturowe

Comments 1

  • Keims-Ukas 27/08/2013 15:03

    Starke Doku-Reihe in schönen Bildern, allesamt in guter Qualität. Auch ein biss´l Natur hast Du nicht vergessen, feine Stadtansichten.
    LG, Uwe!