Ulrike B. B.


Free Account, Köln

Mitzi



Mitzi ist unsere Katze Nr. 5. Sie lebt nicht bei uns in der Wohnung, sondern draußen im Freien, und das seit etwa 15 Jahren. Sie müsste so zwischen 18 und 20 Jahre alt sein, so genau läßt sich das nicht nachvollziehen.

Zusammen mit ihrer Mutter ist sie und ein Kater vor vielen Jahren bei einem Wohnungsumzug einfach zurück gelassen worden. Ein tierliebender älterer Herr aus der Nachbarschaft hat sich der verwaisten Katzen angenommen. Der Kater starb aus ungeklärter Ursache. Mitzi und ihre Mutter wurden bis Herbst 2008 von ihrem Beschützer gut versorgt. Er fütterte sie regelmäßig und sorgte für einen trockenen und warmen Unterschlupf für die kalten und nassen Tage.

Im November 2008 starb der alte Mann. Vorher hatte er "seine" Katzen in die Obhut eines Freundes gegeben, der zwei Häuser weiter lebt. Die Katzen zogen um auf ein Grundstück in der Nähe ihres neuen Gönners, von dem sie jetzt versorgt wurden.

Es ging ihnen allerdings nicht mehr ganz so gut wie vorher, da der schon sehr alte Herr, der sie jetzt betreute, aufgrund seiner Gebrechlichkeit nicht in der Lage war, sich so um die Katzen zu kümmern, wie es nötig gewesen wäre. Sie hatten keinen Unterschlupf mehr, nur ein altes Katzenklo mit einem harten total vergammelten und schmutzstarrenden Polster, in dem es drinnen genauso kalt war wie draußen.

Im Sommer 2009 wurde die ältere Katze umgebracht. Ein zufällig mit seinen zwei Hunden an dem Grundstück, auf dem die Katzen jetzt lebten, vorbeikommender Mann ließ seinen Hass und seine kranke Wut an dem Tier aus. Er trat es mehrmals wie einen Fußball, beschimpfte und verunglimpfte das Tier, und als er endlich von ihr abließ, lag die alte Katze da mit mehrfach gebrochenem Rückgrat und schwersten inneren Verletzungen. Die herbei gerufene Polizei und die Feuerwehr brachten sie zu einen Tierarzt, der sie erlöste.

Jetzt war Mitzi ganz allein. Lange Zeit hielt sie Ausschau nach ihrer Mitkatze, sie wartete beim Fressen auf sie und schaute immer wieder in die Richtung, aus der ihre Mutter bestimmt gleich angelaufen kommen würde. Es hat lange gedauert, bis sie sich damit abgefunden zu haben schien, dass sie nicht mehr wieder kommt.

Schon länger waren wir am "Unterhalt" von Mitzi beteiligt, durch Futterspenden und vor allem durch den Bau einer sicheren und stabilen Unterkunft für den Winter. Mitzi hat die eisigen Tage dieses Winters in ihrem Haus mit 2,7 cm starken Holzwänden und einer 5 cm starken Styroporisolierung und dicken kuschligen Decken einigermaßen gut überstanden. Seit Anfang des Jahres ist sie nun völlig in unsere Obhut übergegangen und wird von uns auch mit Futter und Wasser versorgt.

Aber sie ist eben schon sehr alt, und die Zipperlein haben sie fest im Griff. Vor ca. 2 Jahren begann sich auf ihrer rechten Seite ein mittlerweile riesiger Knubbel zu entwickeln. Wir wissen nicht, was das ist. Unsere TÄin tippt auf ein Fibrosarkom. Damit wäre Mitzis Schicksal besiegelt. Fibrosarkome in dieser Größe sind inoperabel und wachsen in Schüben weiter.

Außerdem hat sich Mitzi jetzt irgendeine Schädigung am rechten Auge zugezogen, die mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt ist. Das Auge müsste dringend behandelt werden.

Mitzi hat sich seit mindestens 15 Jahren von keinem Menschen mehr anfassen lassen. Man kommt höchstens einen knappen Meter an sie heran, wenn überhaupt. Ich würde sie so gerne zu unserer TÄin bringen, aber dafür müsste ich sie erstmal einfangen. Und ihr den ganzen Stress zumuten, der damit verbunden ist. Wahrscheinlich müsste sie für einige Tage stationär aufgenommen werden, um wirksam behandelt werden zu können.

Im Moment weiß ich mir einfach keinen Rat. Ich würde ihr so gerne helfen.

Comments 21

The photo is not in the discussion.

  • Christa Axthammer 20/03/2010 12:13

    Ja leider kann man nicht allen Tieren helfen, die an unser Herz rühren. Ich denke aber, ein regelmäßiges Futter und ein warmer Platz sind schon sehr viel für dieses arme Tier. Hatte ja auch das nicht immer.
    Mir geht so ein kleines Schnurrmonster schon sehr ab und ich freue mich immer über deine Katzenbilder.
    lg
    christa
  • Heike T. 14/03/2010 10:45

    Vielleicht kann ja eine Tierärztin (z.B. vom Katzenschutzbund,, die kümmern sich doch um die "Wilden") mal bei Mitzi vorbeikommen?
    Ich würde so auch nichts unternehmen, wenn man sie jetzt fangen würde wäre das doch der totale Horror für sie, und wenn sie keine Anzeichen von Schmerz zeigt würde ich sie wohl auch in Ruhe lassen.
    LG, Heike
  • EMK 13/03/2010 19:51

    Wie traurig. Immerhin hat sie Menschen, die sich um sie kümmern!

    LG, Michael
  • Karla2 13/03/2010 10:56

    Oh mann hab ich eine Wut auf den Scheisskerl der die arme, alte Katze gequält hat, da hoffe ich auf ausgleichende Gerechtigkeit! Im Grund eine ganz arme S...
    Die Mitzi muss hoffentlich nicht leiden mit ihrem Geschwür, sonst bin ich soo froh dass sie euch hat!
    Toll und ein gaaanz dickes Lob und lieben Dank an euch!!
    lg Karla

  • Sabine P 12/03/2010 17:59

    Ich kann dir nur sagen, du machst alles richtig.
    Lass sie mit dem sch.. Knubbel einfach noch ein paar entspannte Tage/Wochen/Monate leben.
    Da er schon seit 2 Jahren da ist, wächst er offensichtlich langsam.
    Bei unserem Pummi wuchs die "Beule" (Sarkom) innerhalb von einem dreiviertel Jahr ziemlich schnell bis wir ihn erlöst hatten.
    Er hatte bis zum Schluss eine selbstbestimmte und ich denke auch relativ entspannte Zeit, er war voll agil und konnte auch schön entspannen.
    Mit OPs oder Chemo hätten wir ihm alles nur unnötig erschwert und Schmerzen zugefügt, zumal der Ausgang dann auch nicht sicher ist (hat auch der TA gesagt).
    Erst in nden letzten 3 Tagen seines Lebens ging es ihm auffallend schlecht, dann haben wir ihn erlösen lassen.

    LG Sabine
    p.s. wer Tiere so quält, mit dem sollte man dasselbe machen.
  • Ulrike B. B. 12/03/2010 10:08

    @Marina Luise: Ja, ich habe meiner TÄin schon Aufnahmen gezeigt. Aber sie müsste die Katze selbst vor sich haben, um Genaues sagen zu können.

    @Ursel von der Küste:
    Deine Erlebnisse sind erschütternd. Verglichen damit hat es Mitzi eigentlich richtig gut. Die Bachblütentherapie nehme ich sofort in Angriff.

    @Astrid:
    Nein, Mitzi hat keine Schmerzen, jedenfalls gibt es dafür keine Anzeichen. Ein Fibrosarkom ist nicht schmerzhaft, aber ungeheuer schwächend. Und ich habe ja noch immer die Hoffnung, dass es etwas anderes ist. Im Moment macht mir das Auge mehr Sorgen.

    @Axel Sand: Eingeschläfert werden könnte sie nur mit meiner Zustimmung. Und die würde ich derzeit auf keinen Fall geben.
    Der Typ ist bei seiner Tat beobachtet worden. Ein Jugendlicher hat ihn bis zu seinen Auto verfolgt, und über das Kennzeichen konnte seine Identität ermittelt werden. Er wurde angezeigt und vor Gericht gestellt. Ich weiß aber nicht, welche Strafe er für seine "Sachbeschädigung" letztlich erhalten hat ...

    @Erika R.: Ich halte es auch für viel zu riskant, ihr irgendwas ins Futter zu mischen, vor allem jetzt bei diesen Wetterverhältnissen und wenn man nicht sicher sein kann, dass man sie damit auch tatsächlich einfängt.

    @Nana-Ellen: Danke, dass Du so vielen Katzen geholfen und Dich für sie eingesetzt hast. Ich finde das einfach großartig!

    @alle: Danke für Eure Anteilnahme und Eure Ratschläge. Die Kur mit Bachblüten werde ich sofort in Angriff nehmen, mit evtl. anderen Aktivitäten aber noch abwarten, bis die Tage und Nächte wärmer geworden sind. Im Moment erscheint mir alles zu riskant, was die Katze aus ihrem Revier und von ihrem Haus, das ihre einzige Zuflucht ist, vertreiben könnte, falls etwas schiefgeht.

  • Ilse Rehn 12/03/2010 3:00

    sie sieht aber sehr krank aus, Kannst du ihr nicht etwas ins Futter dazugeben, Aufbaupräparate oder ähnliches? Sie tut mir sehr leid, aber ist ja gut, dass du sie fütterst
    glg.Ilse
  • † Nana Ellen 12/03/2010 2:33

    Wenn Mitzi wüßte wie viele Menschen ihr helfen möchten und an ihrem Schicksal teilnehmen !!! Aber auf GC habe ich es auch mit Schlafmitteln geschafft sie einzufangen -
    da ich viele Katzen sterilisieren liess die auch wild lebten und sich nicht fangen liessen, aber sie waren jünger. Du kannst es ihr wirklich nicht antun. Dein Artikel und Bild sind so rührend, einfach zum Heulen. Du bist täglich mit dem Problem konfrontiert - nicht einfach. Wünsche Dir und Mitzi einen guten Ausgang. LG Nana-Ellen
  • Erika R. 11/03/2010 20:52

    Traurige Geschichte!
    Ich würde die Katze mit Essen und Trinken versorgen,würde sie so lassen.
    Einfangen,behandeln,einsperren würde eine sehr grosse Qual für dieses Tier bedeuten.
    Bitte keine Beruhigungstabletten unter das Futter mischen, wenn die Katze frei rumläuft,sie verkriecht sich sonst vielleicht und Du findest sie nie wieder.
    LG Erika
  • Gila W. 11/03/2010 20:14

    Eine traurige Geschichte Ulrike.
    Es gibt leider immer wieder Menschen die so grausam handeln.
    Gut, dass du einige sehr gute Tipps bekommen hast wie du Mitzi helfen kannst.
    LG Gila
  • Axel Sand 11/03/2010 19:56

    Du könntest versuchen, sie mit einer Falle einzufangen aber welche Konsequenz hat das? Sie würde mit Sicherheit eingeschläfert werden müssen. Wenn sie offensichtlich keine Probleme hat, dann würde ich nichts unternehmen, solange es ihr Zustand zulässt.
    Den Typen, der die andere Katze getötet hat, hätte ich allerdings angezeigt.
    Gruß
    Axel
  • Astrid Wiezorek 11/03/2010 19:12

    Ich sitze hier und mir kommen die Tränen.Was gibt es nur für Menschen, die Tieren immer wieder so was antun.
    Wenn man Mitzi anschaut, kann man doch gar nicht anders als ihr helfen. Schön, dass sie dich hat. Du kümmerst dich und schaust nicht einfach weg, wie so viele andere Menschen es tun.
    Ich würde es auch mal mit den Bachblüten versuchen. Mitzi sollte zwar keinen Stress erleiden, aber so unbehandelt kann man sie doch auch nicht dahinvegetieren lassen. Sie muss unbedingt zum TA. Vielleicht hat sie auch Schmerzen, wer weiss was das arme Tier schon alles durchgemacht hat. Spreche es doch mal mit deinem TA ab, wenn du ihm das Foto zeigst. Er hat bestimmt auch einen Rat ob du was ins Futter geben kannst. Hälst du uns mal auf dem Laufenden, wie die Geschichte weiter geht? Ich drücke dir die Daumen, dass du Mitzi bald helfen kannst.
    LG Astrid
  • Ursel von der Küste 11/03/2010 18:33

    hallo ulrike,
    muss mich erst mal etwas beruhigen denn das bild und der text gehen mir sehr an die nieren.
    ich habe über viele jahre verwilderte hauskatzen täglich versorgt und auch immer diese hasser getroffen. da gab es alles: im sommer wasser weg nehmen, futterschalen und teller mit inhalt in den mülleimer werfen, schlaf- und futterkisten zerstören, die tiere jagen und verjagen, mich bedrohen usw.
    ich konnte keine meiner wilden anfassen beziehungsweise in eine transportbox locken.
    vielleicht hilfen dir meine massnahmen:
    mütze hatte eine blutige nase die nicht heilen wollte, ich habe ganz gezielt aufnahmen gemacht und meiner tierärztin gezeigt, diagnose: nasenkrebs.

    mimi war manchmal durcheinander und hatte verfilzte fellplatten an den hinterläufen, das wurde nicht behandelt aber die eiterbeulen am mäulchen die habe ich mit penicillinPULVER behandelt. gab es hier nur bei einem tierarzt. das pulver ist geschmacklos und ich habe es ihr über das futter gestreut.

    das penicillinpulver habe ich auch pummelchen, halloduda und lümmel gegeben.

    heute muss es nicht unbedingt penicillinpulver sein.
    im bereich der homöopathie und bachblüten gibt es viele wirksame mittel (habe ich damals nicht gewusst und mich auf den rat von katzenfreunden verlassen)

    für katzen bez. tiere gibt es bachblüten nr. 1 - notfall -
    in tropfen und globulis (streukügelchen). habe super gute erfahrung damit gemacht und mit den globulis ist es wirklich einfach. mein teddy bekommt sie wenn die tierärztin kommt oder wenn er einen asthmaanfall hatte.
    seine letzter asthmaanfall im januar war schwer und die spritze der tä-in hat nicht gewirkt und die tä-in war dann einige tage später nicht einsatzbereit, sie lag im krankenhaus. da habe ich im repetitorium gesucht und etwas für herz und kreislauf und zum schleimlösen gefunden und mein goldjunge hat es gut überstanden.

    wenn du weitere fragen hast, schreibe mir, ich würde der mitzi und dir sehr gerne helfen.

    und DANKE das du dich um die kleine maus kümmerst.

    lg ursel
  • Gabi-W. 11/03/2010 16:52

    Oh weh, Ulrike, das sieht ja noch viel schlimmer aus, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Als wäre ihr ein Flügel gewachsen und das Auge sieht wirklich auch nicht gut aus. Armes Tier.

    In ihrem hohen Alter würde ich ihr auch keinen Stress mehr antun.
    Die Idee, ihr etwas ins Futter zu mischen, ist klasse. Kann dann zu gegebener Zeit ja auch ein Schmerzmittel sein.

    Liebe Grüße
    Gabi
  • Marina Luise 11/03/2010 16:50

    Mann ist das erschütternd! :((( Mir tut sie unendlich leid - ! Gut, dass sie wenigstens euch hat!
    Einfangen und behandeln? Wenn dann ohne Stress - vielleicht durch ein Schlafmittel vom Tierarzt, der dann auch die Dosis kennt - und ihr das ins Essen mischen! Er könnte euch auch die nötige Transportbox leihen!
    Zu überlegen wäre es - aber das ist keine einfache Entscheidung!
    Hast du das Bild mal deinem Veterinär gezeigt - der kann vielleicht schon so sagen, ob es noch hilft oder nicht!
    Wünsche euch allen viel Glück! Bin steintraurig!

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